Nicht alle dürfen…

IMG_20160920_103023Fassen wir mal kurz zusammen, wie die Lage ist und greifen einfach mal etwas in die Klamottenkiste der Vergangenheit.

Fangen wir mit der kleinen Insel Grenada in der sonnigen Karibik an. Ich zitiere hier der Einfachheit halber aus Wikipedia: „Grenadas Regierung unter Eric Gairy wurde 1979 in einer nahezu gewaltfreien Revolution durch das New Jewel Movement (NJM) gestürzt.[1][2] Das NJM unter Premierminister Maurice Bishop enteignete einige Betriebe, setzte jedoch zunächst primär auf soziale Reformen wie die Einführung eines kostenlosen Gesundheitssystems, den Bau neuer Schulen und Ähnliches.[3] Die Weltbank gab 1980 eine sehr wohlwollende Einschätzung, in der sie die gesunde Finanzpolitik Grenadas lobte, und pries zwei Jahre später die erfolgreiche, auf die kritischen Entwicklungsgebiete konzentrierte Vorgehensweise der Regierung.[4] Die Vereinigten Staaten wahrten eine distanzierte Haltung zur neuen Regierung.

Die Vereinigten Staaten veranlassten den Internationalen Währungsfonds (IWF) und andere internationale Kreditinstitutionen, Grenada Kredite vorzuenthalten. Die CIA entwickelte im Sommer 1981 Pläne zur Störung der Ökonomie Grenadas mit dem Ziel, die politische Kontrolle des Premierministers Bishop zu unterminieren.

Im Februar 1983 lancierte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums Berichte über sowjetische Waffenlieferungen, unter anderem sollten Kampfhubschrauber, Tragflächen-Torpedoboote und MiG-Kampfflugzeuge an Grenada geliefert worden sein. Beweise für diese Behauptungen konnten nicht vorgelegt werden, und auch später wurden keine dieser Waffen je aufgefunden.[

Am 25. Oktober 1983 landeten US-Truppen und Truppen weiterer beteiligter Staaten aus der Region auf Grenada.

Die Intervention fand ohne UN-Mandat statt.

Stöbern wir noch etwas tiefer:

„Als Tonkin-Zwischenfall bezeichnet man die Ereignisse am 2. und 4. August 1964 im Golf von Tonkin vor der Küste Nordvietnams. Dabei sollen nach Angaben der United States Navy nordvietnamesische Schnellboote zwei US-amerikanische Kriegsschiffe mehrmals ohne Anlass beschossen haben. Damit begründete die US-Regierung unter Präsident Lyndon B. Johnson ihre Tonkin-Resolution: Diese forderte das direkte Eingreifen der Vereinigten Staaten von Amerika in den seit 1956 andauernden Vietnamkrieg und legalisierte nach ihrer Annahme im US-Kongress von 1965 bis 1973 alle Kriegsmaßnahmen der USA.

Ob die behaupteten Angriffe tatsächlich stattgefunden haben, war seit den 1960er Jahren umstritten. Seit den 1980er Jahren ist erwiesen, dass am 4. August 1964 kein Torpedoangriff auf die US-Kriegsschiffe erfolgt ist.[1] Die Pentagon-Papiere (erschienen 1971) und die Memoiren von Robert McNamara (1995) belegen, dass die US-Regierung die Vorfälle durch bewusste Falschdarstellung zur Durchsetzung ihres seit 1963 geplanten direkten Kriegseintritts benutzte.“ (Wikipedia)

Ergebnis: Nordvietnam 1,1 Mio. Tote. Vietnamesische Zivilisten: 405.000 bis 627.000 Tote.

Und weiter:

„Als Begründung des Irakkriegs von 2003 nannten die kriegführenden Regierungen der Vereinigten Staaten und Großbritanniens seit Oktober 2001 vor allem eine wachsende akute Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen des Irak und eine Verbindung mit dem Terrornetzwerk Al-Qaida, das die Terroranschläge am 11. September 2001 ausgeführt hatte. Eine große Bevölkerungsmehrheit in den USA glaubte diesen Angaben vor und auch noch Jahre nach der Invasion des Irak.

Die angegebenen Kriegsgründe waren international stark umstritten. Die von der UNO beauftragten Waffeninspektoren, einige Antiterrorexperten und Parlamentsabgeordnete widersprachen den Regierungsangaben vor dem Krieg und verwiesen auf fehlende oder unzuverlässige Quellen. Im Irak wurden keine Massenvernichtungsmittel gefunden. Der Bericht der 9/11-Kommission vom Juli 2004 widerlegte die genannte Verbindung zu Al-Qaida. Bis 2007 widerlegten weitere Untersuchungsberichte auch die übrigen genannten Kriegsgründe. Regierungs- und Geheimdienstvertreter wiesen sich wechselseitig die Verantwortung für die Falschangaben zu.

Viele Historiker und Investigativjournalisten beurteilen die falsche Kriegsbegründung als vorsätzliche, kampagnenartige Täuschung, die ausreichende Zustimmung für die schon getroffene Kriegsentscheidung herbeiführen sollte. Andere sehen die Falschangaben als von damaligen Annahmen der Geheimdienste gedeckte Irrtümer. Der britische Chilcot-Bericht von 2016 bestätigte alle schon vor der Kriegsentscheidung vorgebrachten Bedenken, schloss aber eine bewusste Irreführung durch Großbritanniens Regierung eher aus.

Viele Kriegsgegner halten wirtschaftliche und geopolitische Interessen der USA und Großbritanniens, vor allem am Erdöl, für die eigentlichen Kriegsursachen.“ (Wikipedia)

Belassen wir es bei diesen drei Beispielen. Wer sucht wird viele weitere Beispiele für US-Interventionen in Staaten finden, die aufgrund von US-Interessen zur Raison gebracht werden mussten.

Fakt ist, dass die USA ein Interesse haben, den Einfluss Russlands in Europa zu begrenzen. Gleichzeitig ist es ihnen ein Dorn im Auge, dass sie ihr eigenes Öl und Gas nicht unumschränkt in Europa absetzen können.

North-Stream 2 war ihnen schon lange ein Dorn im Auge. Das ist jetzt gestoppt. Viele Tanker, die viele Abgase in die Luft blasen werden sich in den kommenden Jahren mit LNG in Richtung Europa auf den Weg machen. Deutschland befindet sich mit Russland in einer Art neuem Kalten Krieg. Bild schreibt: „Deutschland gegen Russland!“

Europa steht wieder voll zur westlichen Allianz.

Putin hat mit der Annexion der Krim etwas getan, was nur Amerikanern zusteht, nämlich einfach in ein Land einzumarschieren. Ab da begann die Destabilisierung der Ukraine mit Angeboten in Richtung Westen. Natürlich nur, um die Ukrainer zu befreien.

Das alles hat weder etwas mit Freiheit noch mit Menschenrechten, noch mit Moral zu tun. Es ist schlicht Macht – und Interessenpolitik. Russland hat das getan, was Reagan in Grenada, Nixon in Chile und Bush im Irak taten. Aber die Guten sind immer die Cowboys, auch wenn man auf sie schimpft.

Die Völker sind Spielbälle der Mächtigen und wir werden mehr für Heizung, Benzin und Getreide ausgeben müssen und tun können wir gar nichts.

Wie sagte schon der alte George Dabblyu: „Mission accomplished.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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