Morituri te salutant

Screenshot 20240712 134111 Com.zhiliaoapp.musicallyIch kam 1946 zur Welt, ein Jahr nach Kriegsende. Es war eine Zeit der Knappheit und in diesem Stil wuchsen wir Kinder auf. Zum Beispiel wurde mir gesagt, dass ich erst ein Fahrrad bekäme, wenn abzusehen war, dass ich damit auch als Erwachsener noch fahren kann. Kleidung gab es erst, wenn die alte kaputt war und nicht mehr genäht werden konnte, was selten vorkam. Diese Erziehung sorgte dafür, dass ich heute noch Klamotten trage, die im Schnitt 15- 20 Jahre alt, aber eben noch gut sind. Deswegen ist der ökologische Fußabdruck meiner Generation sehr gering, auch wenn dieser kleine Teenager aus Schweden was anderes sagt.

Aber das ist eine Geschichte, die ein andermal erzählt werden soll. „Morituri te salutant“ weiterlesen

Spuren

Pict1529Es gibt eine Vielzahl von Definitionen, wann ein Leben als gelungen bezeichnet werden kann. Eine davon ist: „Wenn du eines Tages gehst, dann verlasse diese Welt ein bisschen besser als du sie vorgefunden hast.“

Ein großes Wort, möchte man im ersten Moment annehmen. Vielleicht fallen einem da zuerst bekannte Namen ein: Einstein, Sauerbruch, Justus von Liebig, Ignaz Semmelweis usw. „Spuren“ weiterlesen

Dem Ziel entgegen

H 009In der alten indischen Tradition bezeichnet man einen Menschen, der ernsthaft einem spirituellen Pfad folgt als Sadhaka. Im Yogainstitut bezeichnete man sie als „ernsthafte Sucher“.

Während der epischen Schlacht von Kuruksetra fragte Arjuna seinen göttliche Wagenlenker Krishna: „Sage mir, oh Erhabener, was geschieht mit denen, die den Pfad des Yoga gegangen sind und ihn wieder verlassen haben. Ist alles, was sie bis dahin erreicht haben verloren? War alles umsonst?“ „Dem Ziel entgegen“ weiterlesen

Ich bin besser als du…

Img 20240428 104818… und mein Papa ist vielhundertmal stärker als deiner.“ So sprechen Kinder und so behalten wir diese Denke unser Leben lang bei.

Die Persönlichkeitsmodelle verschiedener psychologischer Schulen stimmen in Bezug auf die Funktionsweise unserer Wahrnehmung überein. Nehmen wir das Klienten zentrierte Modell nach Carl Rogers. Es besagt: Wir befinden uns in einem kontinuierlichen Wahrnehmungsprozess und unser Intellekt entscheidet, was wir in unser Selbstbild aufnehmen. Das heißt, wir kommunizieren ständig mit der Außenwelt und setzen uns mit ihr in Beziehung. Daraus bildet sich unsere Wahrnehmung über uns selbst. Das, was wir für uns, sowohl nach innen als auch nach außen, als zu uns passend empfinden, nehmen wir an. Anderes lehnen wir ab. Wir sagen dann: „Das bin ich.“ „Ich bin besser als du…“ weiterlesen

Die dummen „Guten“

Img 20240422 103513Vor einigen Jahrzehnten hatte ich während eines Yogakurses ein berührendes Erlebnis. Einer der Teilnehmer war ein älterer Herr, der schon ziemlich steif war und nur mit Mühe Asanas ausführen konnte.

Ich sprach ihn natürlich darauf an und so kamen wir ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass er pensionierter Hauptkommissar war. Wir gingen einige seiner Erinnerungen durch, die er während seiner Dienstzeit erlebte, und es zeigte sich, dass er am 28.9.1969 den Befehl über eine Polizeieinheit hatte, der die Wasserwerfer unterstanden.

Es ging um eine Anti-NPD-Demonstration in Nürnberg.

Die Nürnberger Nachrichten betitelten das damals als „Hexenkessel auf dem Egidienplatz“. Tausende demonstrierten damals gegen „rechts“, unter anderem auch ich. Damals machte ich zum ersten Mal Bekanntschaft mit einem Wasserwerfer, den der freundliche ältere Herr in meinem Kurs befehligte.

Wir lachten herzlich über unser gemeinsames Abenteuer! „Die dummen „Guten““ weiterlesen