Folgt eurem Herzen

IMG_20221006_133712Von den Dogmatikern der Religionsgemeinschaften war in der Vergangenheit immer wieder der Vorwurf zu hören, dass sich jeder seine eigene Religion zurechtlege. Es werde unbekümmert der Glaube an Karma mit den Weisheiten der Hopis und den Jenseitsvorstellungen der alten Ägypter gemischt, garniert mit dem tausendjährigen Mayakalender.

Das alles widerspreche der wahren Lehre, wie sie in der Bibel so deutlich zum Ausdruck kommt. Dabei wird gerne verschwiegen, dass Jesus Christus kein einziges geschriebenes Wort hinterlassen hat und die Evangelien der Herren Matthäus, Markus, Lukas und Johannes beileibe nicht von diesen geschrieben wurden, sondern von ganz anderen – Jahrzehnte später.

Ich hatte kürzlich das Vergnügen einer Nilkreuzfahrt und kam so etwas intensiver mit den religiösen Vorstellungen der alten Ägypter in Berührung. Wir haben hier mit einem vollkommen anderem und mit nichts zu vergleichendem Götterpantheon zu tun. Ihr ganzes Leben war auf das Jenseits ausgerichtet. Es war immens wichtig, eine Grabstätte zu haben. Die Leiche sollte unversehrt sein. Deshalb entwickelten sich ausgefeilte Techniken zur Mumifizierung. Da die Sonne im Westen verschwand, war das Westufer des Nils der Ort der Grablegung. Alle Königsgräber sind dort. Die Arbeiter, die sie anlegten, durften nie auf das von den „Lebenden“ bewohnte Ostufer übersetzen.

Im Christentum finden wir nicht weniger seltsame Vorstellungen. Vielfach wird geglaubt, dass sich unmittelbar nach dem Tod die Seele auf die Reise Richtung Himmel macht, während der Körper im Grab ruht. Davon ist in der Bibel nicht die Rede. Eine Trennung zwischen Seele und Körper gibt es nicht.

Wer stirbt, ist tot! Nur die Gläubigen werden am Jüngsten Tag erweckt. Über die anderen wird Gericht gehalten.

In den Berichten über sogenannte Nahtoderfahrungen tauchen Bilder von hellem Licht am Ende eines Tunnels auf, Jesus erscheint, verstorbene Angehörige erscheinen usw.

Wir wissen nicht, ob das nicht alles chemische Reaktionen des immer noch aktiven Gehirns sind.

Freunde des Buddhismus reden vom Nirvana, in das sie eingehen. Das ähnelt dem Glauben an den Himmel. Dabei handelt es sich um etwas ganz anderes. Nirvana bedeutet schlicht und einfach verlöschen. Das Feuer des Karmas erlischt mangels Brennstoff in Form von neuem Karma. Der Buddhismus kennt keine Seele oder Geist. Wenn alles Karma aufgearbeitet ist, bleibt einfach – Nichts.

Das Erstaunliche an all dem ist, dass alle glauben, sie haben recht und die anderen nicht. Die Indianer Nordamerikas erkannten in den Mondkratern ein großes Kaninchen. Die Inkas verehrten die Sonne. Sie sind in guter Gesellschaft mit den Japanern und den Ägyptern.

Die Verehrung der Sonne erscheint vernünftig, ist sie doch das Mächtigste, was wir jeden Tag wahrnehmen. Wenn sie nicht scheint, geht es mit der Stimmung bergab. Ihr Licht und ihre Wärme sind der Inbegriff für Leben.

Kein Mensch weiß, was richtig ist. Niemand ist bisher zurückgekommen, um zu berichten. Jede Kultur hat ihre eigenen vielfältigen Vorstellungen von der Macht, die wir Gott nennen. Wenn man die Frühgeschichte des Christentums ansieht und das Wirken der Kirchenväter betrachtet, wird sehr deutlich, wie da eine Religion zusammengebastelt wurde. Es gab viele verschiedene Meinungen, die sehr erbittert gegen die der Anderen vertreten wurden. Es gab Treffen, Meetings – wie wir heute sagen, bei denen dann endgültig festgelegt wurde, was hinfort geglaubt werden sollte. Basta hieß es, das ist jetzt wahr und wer anderer Meinung ist, ist ein Ketzer und den verbrennen wir mal vorsorglich. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder glauben könnte, was ihm passt.

Das alles erscheint sehr willkürlich und insofern ist es nur vernünftig, wenn man für sich aus dem Herzen heraus eine Vorstellung von Gott entwickelt. Manche sind berührt, wenn sie einen uralten Baum sehen. Bei anderen ist es das Meer oder die Berge des Himalayas.

Das ist auch völlig egal, weil es darum gar nicht geht. Ehrlicherweise müssten alle Menschen mit der Behauptung übereinstimmen, dass keiner recht haben kann, denn sonst müssten ja alle anderen unrecht haben, aber die sind ja auch nicht blöd.

Der dänische Philosoph Sören Kierkegaard brachte klar zum Ausdruck, worum es wirklich geht: Die Überwindung des eigenen Egos, das heißt eine erweiterte Wahrnehmung des Seienden, ist nur möglich, wenn man sich einer Instanz außerhalb seiner selbst überlässt. Im Islam heißt das „Inshallah“, die Alten sagten: „Der Herr wird es schon richten.“ Im Hinduismus nennt man es Bhakti. Im Karma-Yoga heißt es, seinen Teil zu tun und nicht nach den Ergebnissen zu fragen. Es geht nur darum, die Grenzen des Egoismus zu sprengen und Kontakt zum „großen Generator“, von dem niemand weiß, was es wirklich ist, aufzunehmen.

Jeder Weg dahin ist individuell und alle Religionen, Philosophien und Ismen sind nur Angebote, die man sich anschauen kann, um zu entscheiden, ob sie für einen passen.

Dharma-deine Lebenslandkarte Teil 2

P1070223Dharma, so verstanden, ist wie Wasser für einen Fisch. Es ist nicht etwas, was man ablehnen oder annehmen könnte. Man kann sich nur möglichst elegant d.h. bewußt ”darin” bewegen. Wenn wir leiden, ist das immer ein Signal, daß wir nicht in unserem Dharma sind.

Daraus ergibt sich, daß sich jede Aktivität, sei es Gehen, Essen, Spielen, eigentlich alles, vor dem Hintergrund dieses Dharmakonzepts abspielen sollte. Es geht also nicht um von außen an uns herangetragene Pflichten, sondern um unser Leben und wie wir es leben. So gesehen hat alles, was wir tun einen Wert und einen inneren Sinn.

Jede Aktivität, die wir ohne diese innere Einstellung  tun, ist wertlos. Wir spüren dann eine innere Leere, die ein Signal für ein ”außerhalb des Sinn seins” darstellt. „Dharma-deine Lebenslandkarte Teil 2“ weiterlesen

Dharma-deine Lebenslandkarte

P1020525Dharma ist das große Gesetz nach dem die Schöpfung abläuft. Die Sonne läuft in ihrer Bahn bis zu dem ihr bestimmten Ende. Sie hält und ernährt die Erde mit all ihren Lebewesen. Diese wiederum existieren nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten. Es ist ein Kette, ein System in dem alles zusammenhängt und ineinandergreift. Wenn sich ein Teil dieses Systems aus irgendwelchen Gründen aus dem Dharma löst, dann knirscht es im Getriebe und führt zu Leid und Kathastrophe. Stell dir vor, die Erde würde ihre Bahn um ein geringfügiges ändern. Es hätte gigantische Folgen für alles Leben. Wenn aber alles was existiert seinem Dharma folgt, dann herrscht Harmonie.

Auch du hast dein Dharma. „Dharma-deine Lebenslandkarte“ weiterlesen

Dharma – Das Gesetz des Universums

PICT1619Dharma – das große Gesetz – oder auch deine Lebenslandkarte

Leben bedeutet handeln. Es ist unmöglich, nicht zu handeln. Selbst wenn du ”nur” dasitzt und an nichts besonderes denkst, handelst du; denn auch Denken ist eine Tätigkeit. Da Leben also ein Synonym für Handeln zu sein scheint, wäre es erstrebenswert, energetisch, klar, konzentriert und effektiv handeln zu können, d.h. intuitiv in einer gegebenen Situation das richtige zu tun.

 

Vielleicht hast du schon einmal das Wort Tao gehört? Das ist eine Philosophie die aus China kommt. Tao heißt soviel wie Gesetz. Puristen werden hier einwenden, dass sich das Tao nicht definieren lässt, und wer es benennt und definiert, der muss sich gedanklich auf ein Gegenteil beziehen, denn etwas definieren heißt ja, es von etwas anderem absondern, es trennen. Das Tao aber sei ja gerade die Einheit jenseits der Dualität. Der Einwand stimmt, aber irgendwie muss ich versuchen, die Sache zu erklären. „Dharma – Das Gesetz des Universums“ weiterlesen

Das Licht braucht das Dunkel

cof
cof

Es gab im Mittelalter einen Mystiker namens Jakob Böhme, seines Zeichens Schuhmachermeister.

Früher waren die Werkstätten der Schuhmacher noch nicht so hygienisch neonerleuchtet wie heute. Dunkel und mit dem typischen Geruch nach Leder, Pech und Leim vollgesogen, hatten sie etwas geheimnisvolles an sich. Die Älteren unter uns werden diese Atmosphäre noch kennen gelernt haben. Vor dem niederen Tisch der durch eine Arbeitslampe erhellt wurde, saß der Meister. Der übrige Raum lag in zwielichtigem Dunkel. Zu Böhmes Zeiten, als es noch keine Elektrizität gab, bestand die Lampe aus einer Kerze oder einem Kienspan. Um die Lichtausbeute zu erhöhen, war an der Lichtquelle ein Spiegel angebracht, der die Flamme reflektierte und streute. Als Böhme eines Tages wieder einmal sinnend, über seine Arbeit gebeugt, auf seinem Schemel saß, fiel sein Blick auf die dunkle Wand vor ihm, auf die ein heller Lichtkreis der Arbeitslampe fiel. Dies war der Moment einer blitzartigen Erkenntnis. Damit der Lichtkreis sichtbar werden konnte, war die dunkle Wand notwendig. Übertragen ins Allgemeine bedeutet das, dass es nichts ohne das jeweils Andere gibt. „Das Licht braucht das Dunkel“ weiterlesen