Ich bin besser als du…

Img 20240428 104818… und mein Papa ist vielhundertmal stärker als deiner.“ So sprechen Kinder und so behalten wir diese Denke unser Leben lang bei.

Die Persönlichkeitsmodelle verschiedener psychologischer Schulen stimmen in Bezug auf die Funktionsweise unserer Wahrnehmung überein. Nehmen wir das Klienten zentrierte Modell nach Carl Rogers. Es besagt: Wir befinden uns in einem kontinuierlichen Wahrnehmungsprozess und unser Intellekt entscheidet, was wir in unser Selbstbild aufnehmen. Das heißt, wir kommunizieren ständig mit der Außenwelt und setzen uns mit ihr in Beziehung. Daraus bildet sich unsere Wahrnehmung über uns selbst. Das, was wir für uns, sowohl nach innen als auch nach außen, als zu uns passend empfinden, nehmen wir an. Anderes lehnen wir ab. Wir sagen dann: „Das bin ich.“ „Ich bin besser als du…“ weiterlesen

Vom Wildwasser zum ruhigen Strom

Img 20240417 161001Das Grundproblem menschlicher Existenz ist, dass die Welt außerhalb des Individuums nicht kontrollierbar ist.

Wie also ist es möglich, ein zufriedenes Leben zu führen, ohne von den äußeren Umständen zu sehr negativ beeinflusst zu werden?

Ohne eine gewisse philosophische Weltsicht, Marx nannte das den philosophischen Überbau, in die wir die Geschehnisse, die uns widerfahren einordnen können, ist das schwerlich möglich. Im Yoga bezeichnen wir das als Jnana, das bedeutet das Wissen darum, wie die Welt funktioniert. „Vom Wildwasser zum ruhigen Strom“ weiterlesen

Shit happens

Img 20200713 115747Der französische Existentialist Albert Camus sagte einst, so lange man noch Hoffnung habe, so lange gehe man am Leben vorbei.

Was meint er damit?

Sehr einfach! Hoffnung ist etwas, was in die Zukunft weist. Man hat die Hoffnung, dass irgend etwas besser oder schöner oder auch sonst was wird. Das heißt, man ist nicht recht zufrieden mit dem augenblicklichen Zustand.

„Ach, wenn ich doch…“

Die Gegenwart wird gewissermaßen als Transit in eine bessere Zukunft angesehen. Der Augenblick wird also nicht so gelebt, wie er es verdient. Dabei ist er das einzige Stückchen Zeit, das wir haben (könnten). „Shit happens“ weiterlesen

Leichen im Keller

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Eine der Schulen der indischen Philosophie, das Vedanta, kennt den Begriff Maya. Das bedeutet, dass alles, was wir wahrnehmen, Illusion ist.

Um das zu verdeutlichen, führt man gerne das Beispiel der Fata Morgana an. Hier erkennt jeder, dass das Bild einer Oase in der flirrend heißen Luft der Wüste eine Illusion ist.

 

Jedoch, diese Täuschung ist nur möglich, weil die Sonne scheint. Ohne Sonne keine Fata Morgana. „Leichen im Keller“ weiterlesen

Das Mögliche und das Unmögliche

Img 20240108 182201In der Entwicklungspsychologie wird gesagt, dass die ersten vier Jahren im Leben eines Menschen entscheidend für sein zukünftiges Leben sind. Wenn wir uns ansehen, wie kleine Kinder voller Entdeckerfreude mit lachenden Gesichtern in die Welt hinausgehen, dann können wir eine Ahnung davon bekommen, wie es sein könnte, wenn dieses Entdecken ungestört seinen Lauf nehmen würde.

Die modernen Eltern nehmen diese Prämisse oft zu wörtlich und schränken ihre Kinder wenig bis gar nicht ein. Die Folge ist, dass sie sich kleine Tyrannen heranziehen, die sowohl gegenüber den eigenen Eltern als auch gegenüber dem Rest der Welt ein egozentrisches Verhalten an den Tag legen. „Das Mögliche und das Unmögliche“ weiterlesen