Und sie bewegt sich doch!

20130509_173639Wissen bedeute nicht, 100 Prozent sicher zu sein, sondern über genügend Fakten für eine eigene Meinung zu verfügen, hieß es darin etwa. Auch, dass sich die Faktenlage ändern könne und es der Wissenschaft deswegen nicht möglich sei, absolute Wahrheiten zu verkünden. Das Fazit: „Wissenschaft weiß nicht alles, ist aber die einzige vernünftige Wissensbasis, die wir haben. Deshalb ist sie so wichtig.“

Das sagte der Kabarettist Dieter Nuhr in einem Beitrag für die Deutsche Forschungsgesellschaft. „Alles klar“, denken Sie? „Ist doch selbstverständlich“, denken Sie?

Nicht im Deutschland des Jahres 2020! In diesem Deutschland ist Wissenschaft etwas Statisches, so ähnlich wie in dem Kinderlied: „Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Coca Cola Schnaps enthält…“.

Wissenschaft darf sich auch nicht mehr dem Forschen nach Fakten und Wissen widmen. Sie muss sich der herrschenden Ideologie anpassen.

Seit ein psychisch krankes Kind aus Schweden die Welt trotzig aufforderte, „der Wissenschaft zu folgen und die Klimakatastrophe zu verhindern“, ist sie sakrosankt.

Nuhrs Beitrag wurde von der DFG gelöscht.

Wir bewegen uns in Riesenschritten zurück ins 16. Jahrhundert. Damals sagte Galilei, dass sich die Erde um die Sonne bewege. Er wurde bei Androhung der Todesstrafe von der Katholischen Kirche gezwungen, zu widerrufen. Von ihm ist der berühmte Ausspruch überliefert, den Sie oben in der Überschrift lesen.

Im Florenz des 15. Jahrhunderts raste der Mönch Savanarola mit seinen Anhängern gegen alles, was mit Liberalität, Kunst und Lebensfreude zu tun hatte.

Auch wir, so wird uns von der vereinigten Medienmacht und von Linksgrün eingehämmert, leben in der Endzeit.

Wer daran zweifelt, gehört auf den Scheiterhaufen. Heute nennt man das Shitstorm.

Mittlerweile hat sich auch im Staatsfernsehen die Haltung durchgesetzt, dass nicht mehr objektiver Journalismus an erster Stelle steht, sondern dass das Volk in eine bestimmte Richtung gelenkt werden muss.

Ich lese gegenwärtig ein nettes, manchmal etwas naives Buch: „Der Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr, um dort seine große Liebe wiederzufinden.“

Es geht darin um einen Unberührbaren, einen Dalit, der von Kind auf die Diskriminierung durch die höheren Kasten, vor allem durch die Brahmanen, am eigenen Leib erfährt. Er erlebt, dass er vor dem Klassenzimmer auf dem Boden sitzen und durch die offene Tür dem Unterricht folgen muss. Er darf nicht mit den anderen zusammen essen, usw.

Später fügt es sich, dass er mit den sozialistischen Ideen Indira Gandhis in Berührung kommt und ein glühender Verehrer westlichen Gedankenguts wird.

Ich erschrecke manchmal, wenn ich sehe, wie unreflektiert von manchen Yogaaspiranten Bruchstücke des Hinduismus übernommen werden. Der klassische Hinduismus wird von Brahmanen dominiert, die überhaupt kein Interesse an Reformen haben, weil dadurch ihre persönliche Vormachtstellung gefährdet wäre.

In der Bhagavad Gita wendet sich Krishna gegen das bloße Folgen von Regeln und Ritualen.

Wir, die wir uns dem Yoga verbunden fühlen, sollten nie vergessen, dass es „die Wissenschaft vom Denken“ ist. Es ist eine mystische Technik. Der Mystiker ist grundsätzlich ein Zweifler, der nur glaubt, was er selbst erfahren hat. Deswegen war er auch nie beliebt bei den Klerikern.

Heute haben wir wieder so etwas ähnliches wie „Die heilige Mutter Kirche“. Sie tritt uns in Gestalt der „Heiligen Greta“ entgegen oder des „Heiligen Multikulti“ oder des „Heiligen Antifaschisten“. Allesamt gehen sie nach dem Motto vor: „Und willst du nicht mein Bruder sein, dann schlag‘ ich dir den Schädel ein.“

Ich rate jedem, die „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley zu lesen. Dort sehen wir eine Gesellschaft, eingelullt von Wohlleben und Hedonismus, die nicht mehr in der Lage ist, selbst zu denken.

Selberdenker müssen unter Gefahren fliehen, hinaus zu den „Wilden“, zu denen, die frei sind.

Wir haben keinen Klimanotstand. Wir haben ein Problem mit der Klimaerwärmung, das erforscht und diskutiert werden muss, wobei wir auf Wissen und Fakten basierende Lösungen finden müssen. Diese Lösungen können sich jederzeit ändern.

Neulich schrieb die Neue Züricher Zeitung: „Multikulti ist kein Disneyland.“

Wir erleben im Moment, dass es immer härter zur Sache geht. Stichworte: Stuttgart und Frankfurt und Breitscheidplatz und und und…

Suchen wir eine rationale Lösung? Nein, tun wir nicht. Das verhindert der „Heilige Multikulti“ und kein Mensch wagt, dagegen aufzumucken.

Willkommen im Mittelalter.

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