Das Kleine und die Dankbarkeit

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Ich habe früher schon darüber geschrieben, dass der große Immanuel Kant seine Heimatstadt Königsberg nie verlassen hat und jeden Tag zur gleichen Zeit den gleichen Spaziergang unternahm. „Wie langweilig!“, würde man heute sagen.

Eigentlich kann das aber nicht stimmen, denn ein Langweiler war Kant sicher nicht, denn es ist auch von ihm bekannt, dass er gerne gut aß, sogar seinen eigenen Senf herstellte und gerne in Gesellschaft tafelte.

 

Ich glaube, dass er sich durch diese Gewohnheit eine Welt erschloss, die den meisten verborgen bleibt. „Das Kleine und die Dankbarkeit“ weiterlesen

Das Gute im Schlechten

IMG_20230505_165338Wir leben in einer Zeit, in der die Aufspaltung der Gesellschaft immer weiter voranschreitet und von politischen Interessen sogar gefördert wird.

Jede dieser Interessengruppen wähnt sich im Besitz der Wahrheit und streitet erbittert um ihre Durchsetzung. Man selbst vertritt das Gute, die Anderen sind die Bösen.

Es ist dieses ewige Aufteilen in Gut und Böse, welches nur zum Negativen führen kann.

Aber – wer wären wir, wenn wir den Weltenlauf ändern könnten, das heißt, Yin und Yang werden sich bis zum Ende der Zeit abwechseln. Wie das Symbol zeigt, ist das Gegenteil des gerade Herrschenden auch dann vorhanden, wenn dieses am stärksten gegenwärtig ist, was durch den andersfarbigen Punkt dargestellt ist.

Im Yoga nennen wir diesen Wechsel Prana, die Lebensenergie. Sie zirkuliert in den beiden Hauptnadis Ida und Pingala: Mond und Sonne, kühl und heiß, essen und ausscheiden. Erst wenn durch die Kraft des Yoga diese Energie im zentralen Nadi Susumna aufsteigt, ist der Yogi Herr über die Materie. „Das Gute im Schlechten“ weiterlesen

Carpe Diem

IMG_20230405_210009Wohl jeder kennt den Spruch „Carpe Diem“ und alle nicken dann wehmutsvoll-weise und sagen: „Ja, ja, wir wissen es wohl, jedoch…“

Natürlich stimmt dieser Spruch. Etwas aus seinem Tag machen, was könnte man dagegen sagen?

Etliches! „Carpe Diem“ weiterlesen

Tierschützer oder psychisch Kranke?

IMG_20220724_121953Vor einigen Tagen fuhr ich in die Stadt und schaltete einmal wieder die Nachrichten ein. Normalerweise mach‘ ich das nicht, weil es meist nur tendenziöse Halbwahrheiten sind, die nichts als Panik erzeugen.

Und – siehe da, folgendes kam: Im Kreis Weilheim-Schongau treiben drei Wölfe ihr Unwesen. Sie haben schon Dutzende Weidetiere gerissen. Der Landrat hat einen Antrag auf den Abschuss bei der Regierung von Oberbayern eingereicht, der jetzt geprüft wird.

Als Begründung führt er an: Man müsse sich entscheiden, ob man weiterhin die seit Jahrhunderten betriebene Weide- und Almwirtschaft wolle, oder lieber Wölfe. Viele Bauern dächten ans Aufhören, weil beides nicht vereinbart werden kann. „Tierschützer oder psychisch Kranke?“ weiterlesen

Das Licht braucht das Dunkel

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Es gab im Mittelalter einen Mystiker namens Jakob Böhme, seines Zeichens Schuhmachermeister.

Früher waren die Werkstätten der Schuhmacher noch nicht so hygienisch neonerleuchtet wie heute. Dunkel und mit dem typischen Geruch nach Leder, Pech und Leim vollgesogen, hatten sie etwas geheimnisvolles an sich. Die Älteren unter uns werden diese Atmosphäre noch kennen gelernt haben. Vor dem niederen Tisch der durch eine Arbeitslampe erhellt wurde, saß der Meister. Der übrige Raum lag in zwielichtigem Dunkel. Zu Böhmes Zeiten, als es noch keine Elektrizität gab, bestand die Lampe aus einer Kerze oder einem Kienspan. Um die Lichtausbeute zu erhöhen, war an der Lichtquelle ein Spiegel angebracht, der die Flamme reflektierte und streute. Als Böhme eines Tages wieder einmal sinnend, über seine Arbeit gebeugt, auf seinem Schemel saß, fiel sein Blick auf die dunkle Wand vor ihm, auf die ein heller Lichtkreis der Arbeitslampe fiel. Dies war der Moment einer blitzartigen Erkenntnis. Damit der Lichtkreis sichtbar werden konnte, war die dunkle Wand notwendig. Übertragen ins Allgemeine bedeutet das, dass es nichts ohne das jeweils Andere gibt. „Das Licht braucht das Dunkel“ weiterlesen