Neulich hatte sich im Nachbarstädtchen die AfD zu einer Versammlung in einem Gasthof angesagt. Man nennt das Wahlveranstaltung. Nun spielte sich vor der Türe ebendieses Gasthofes ein Zirkus ab, wie wir ihn in vielen anderen Gemeinden, unlängst auch in Chemnitz, beobachten durften. An sich intelligente Menschen, es waren Doktores darunter, der Bürgermeister und noch ein paar Dutzend andere, sich etwas auf ihr Gehirn Einbildende, führten mit Rasseln, Pfeifen und Trommeln einen kindischen Ringelreihen auf. Besser wäre es gewesen, sich mit in die Versammlung zu setzen und Argumente auszutauschen. „Die Spirale des Schweigens“ weiterlesen
Denn das Denken…..2
Hier also die Fortsetzung des Artikels: „Denn das Denken…“
Wir haben schon öfter über die drei Gunas: Rajas, Tamas und Sattva gesprochen. ( Siehe: „Es liegen drei glänzende Kugeln“ – Blockartikel vom 5.8.2017.) Wer das Folgende verstehen möchte, sollte vorher diesen Text lesen.
Wenn wir uns die im letzten Artikel aufgeführten Geisteszustände ansehen, dürfen wir diese nicht mit den sich immer neu gruppierenden Gunas verwechseln.
Nehmen wir als Beispiel „Mudha = deprimiert, unklar“. Das sind Menschen, die missmutig, miesepetrig und negativ erscheinen. Sie ziehen uns, wie man so sagt, runter. Ihre Lebensperspektive ist unklar, verschwommen und nicht von höheren Zielen geprägt. Nun ist es so, dass an manchen Tagen zum Beispiel das Tamasguna dominiert. Dann fühlen wir uns nicht sehr dynamisch und energetisch. Das ist aber ein vorübergehender Zustand, denn ein Gedanke kann uns in einen Rajas – oder Sattvazustand führen.
Ein Mensch, dessen Grundtendenz Mudha ist, wird in allen drei Gunazuständen entsprechend seiner Grundtendenz fühlen und handeln.
Menschen mit einem Ksiptadenken hören zum Beispiel, dass Meditation zu innerer Ruhe und Konzentration führt und nehmen sich vor, einen Kurs zu besuchen, aber am nächsten Tag ist dieses Vorhaben schon vergessen, weil sie inzwischen wieder ganz woanders sind. Vielleicht fasziniert sie mittlerweile Samba. Sie hoppeln gerne mal hier, mal dorthin. Etwas Richtiges entstehen kann auf diese Weise schwerlich.
Viksipta heißt, dass dieser Mensch eine Richtung in seinem Leben eingeschlagen hat und diese auch mit Abweichungen einhält. Ich zum Beispiel habe mich vor ca. vierzig Jahren dafür entschieden, Yoga in mein Leben aufzunehmen und bin dabei geblieben. Mal war die Beschäftigung damit intensiv, mal weniger intensiv. Ähnlich mag es mit dem Spielen eines Musikinstruments sein. Es gibt Multiinstrumentalisten, die so begabt sind, dass sie mühelos mehrere Instrumente spielen, aber in der Regel ist es besser, sich auf eines zu konzentrieren und da in die Tiefe zu gehen.
Man wird auf dieser Geistesebene auch in der Lage sein, eine halbe Stunde zu meditieren und sich halbwegs zu konzentrieren.
Die beiden höchsten Stufen Ekagrata und Nirodha kann man sich am besten als ein stetes Tröpfeln eines Wasserhahns vorstellen. Je weiter es in Richtung Nirodha geht, in desto schnellerer Folge tropft es und geht schließlich in einen steten Strom Wassers über.
Wenn Sie, lieber Leser, diesen Artikel lesen, werden Sie wahrscheinlich eher auf der Viksipta – Ebene oder vielleicht auch noch auf der Ksipta – Ebene angesiedelt sein. Ihr Bedürfnis ist es, mehr Ruhe und größere Stetigkeit oder auch mehr innere Unabhängigkeit vor äußeren Einflüssen in Ihr Leben hineinzubringen.
Am besten könnte das gelingen, wenn Sie konsequent den Weg des Achtfachen Pfades des Yoga einschlagen würden. Nun wissen wir alle, dass Konsequenz in der Regel nicht zu den Stärken der meisten Menschen gehört. Deswegen ist es schon gut, wenn wir uns ein gewisses Mittelmaß in allen Dingen angewöhnen.
Ich bin ein Gegner von Fanatismus. Das hat immer mit Kampf zu tun, was wiederum zu Stress führt, weil dieser Kampf sich innerhalb des eigenen Denkens abspielt.
Wir sollten uns immer wieder folgende Fragen stellen:
1. Was ist mir wichtig?
2. Was will ich mit meinem Leben machen?
3. Nutze ich die Zeit, die ich habe so, dass mich das, was ich damit anfange, weiter bringt?
Da mögen dann Antworten auftauchen wie: „Habe ich etwas davon, wenn ich mich bei den täglichen Nachrichten im Fernsehen aufrege, zumal ich sowieso nichts ändern kann? Bringt mich Widerstand oder Verzeihen in gute Laune? Was sind die Zeitfresser in meinem Leben – und lohnt sich der Aufwand dafür? Was, wenn ich morgen sterben würde? Könnte ich sagen, dass es sinnvoll war, was ich gemacht habe? Usw…
Durch dieses immer wiederkehrende Hinterfragen des eigenen Tuns, verbunden mit sinnvollem Lesen und Kontakten, die nicht runter ziehen, entwickelt sich langsam so eine Art philosophischer Background, der stets stabiler wird. Wir merken immer deutlicher, was uns gut tut und was nicht. Natürlich gibt es Ausrutscher. Aber wir kehren wieder zu dem, was wir für gut erkannt haben, zurück.
So halten wir uns immer mehr auf der Viksipta – Ebene auf, die dann langsam ins Ekagrata münden kann.
Diese Entwicklungsprozesse sind Lebensaufgaben und finden nicht von heute auf morgen statt.
Denn das Denken….
…der Gedanken ist gedankenloses Denken. So heißt es in einem altbekannten Wortspiel.
Es gibt im Yoga den Begriff „vrtti“. Das bedeutet Gedankenwellen. Es sind die Prozesse, die in unserem Denken in jeder Sekunde ablaufen. Dazu gehören auch die Gefühle, die mit den Gedanken einher gehen. Je mehr die Denkinhalte mit uns selbst zu tun haben, desto intensiver sind die damit hergehenden Gefühle. „Denn das Denken….“ weiterlesen
Weltentanz
Das, was wir um uns wahrnehmen, nennen wir im Sanskrit Prakrti oder auch Materie. Sie ist das, was wir als Schöpfung erleben.
Sie ist in ständiger Bewegung, in immerwährendem Werden und Vergehen. In der indischen Mythologie ist dies sehr schön dargestellt in der Gestalt des Shiva Nataraja, des tanzenden Shiva. Er repäsentiert den göttlichen Aspekt des Vergehens und Neuentstehens. Als Nataraja durchtanzt er die Schöpfung, zerstört und erschafft fortwährend neu und bleibt selbst, ein ewiges Lächeln auf den Lippen, unberührt davon. Er symbolisiert den Geist (Purusha), ewig, in sich selbst ruhend. Seine weibliche, tanzende Seite, Shakti, ist vergleichbar mit Prakrti. Sie ist in immerwährender Bewegung, dem Tanz des Erschaffens und Sterbens. In diesem Bild ergänzen sich das männliche und weibliche Moment. „Weltentanz“ weiterlesen
Stromerzeugung usw.
Wenn man sich ab und zu in liberal-ökologisch engagierten Kreisen zum Sonntagsbrunch trifft, finden manchmal recht interessante Gespräche statt.
Folgendes Bild entsteht vor dem inneren Auge: Man unterhält sich, zwanglos gruppiert, seine Vollkornschnitten mit fair erzeugtem Kaffee zu sich nehmend. Alles, von den Kleinkindklamotten bis zum Rohmilchkäse ist etwas teurer, aber das macht nichts. Man kann es sich leisten, ist man doch beruflich eher im höheren Segment angesiedelt und fühlt sich auch so als Speerspitze der gesellschaftlichen Entwicklung. „Stromerzeugung usw.“ weiterlesen