Einfach mal das Denken kontrollieren Teil IV

IMG 20251107Beim Achtfachen Pfad handelt es sich um eine ganzheitliche Schulung des physio-psychischen Systems, um dieses in die Lage zu versetzen, das Denken in einen durch nichts unterbrochenen Konzentrationszustand (Dhyana) zu bringen.

Samkhya heißt Zahl. Wir hatten bisher fünf Tattvas (Seinszustände), nämlich Purusa, Prakrti und die drei Gunas. Nun kommen zehn dazu, nämlich Fähigkeiten, um Informationen aufzunehmen: (Jñānendriyas) und fünf Handlungsorgane ( Karmendriyas). Darin steckt das Wort Karma für handeln.

Fünf Jñānendriyas – Sinnesorgane: Hören, Tasten, Sehen, Schmecken, Riechen.
Fünf Karmendriyas – Handlungsorgane: Sprechen, Greifen, Gehen, Ausscheiden, Fortpflanzen.

Diese zehn Attribute versetzen uns in die Lage, uns in der materiellen Welt zu behaupten. Sie füttern uns pausenlos mit unzähligen Informationen, auf die wir dann in irgendeiner Form reagieren.

Sie halten uns aber fest in der Materie, also der wechselnden Realitäten. Die jedoch wollen die Yogis überwinden.

Jeder Sinneseindruck führt zu einem Gedanken oder einem Gefühl. Dadurch werden die im Unterbewusstsein gespeicherten Eindrücke (Samskaras) auch wieder aktiv und wir versinken in einem Wirbel von Denkprozessen. „Einfach mal das Denken kontrollieren Teil IV“ weiterlesen

Einfach mal das Denken kontrollieren Teil III

Img 20251101 170313Der „dumme“ Lahme bietet dem „funkelnden“ Blinden so lange Erfahrungen an, bis dieser sich nicht mit allem identifiziert, sich also „selbst erkennt“. So lautete der letzte Satz von Teil II.

Dies ist das Ziel des Samkhya. Wenn wir verstehen wollen, wie das zu erreichen ist, müssen wir uns  mit drei weiteren Tattvas (Prinzipien), den drei Gunas, befassen:

 

Sattva
Reinheit, Licht, Erkenntnis
führt zu Klarheit und Harmonie
Rajas
Bewegung, Leidenschaft, Energie
führt zu Aktivität und Veränderung
Tamas
Trägheit, Dunkelheit, Unwissenheit
führt zu Schwere und Verhüllung

Das sind die drei Tattvas, aus der die Materie (Prakrti) besteht. Wir sagten, dass auch das Denken (Chitta) zur Materie gerechnet wird.

Warum? Weil es sich ständig verändert! Nur was unveränderlich ist, ist Geist. „Einfach mal das Denken kontrollieren Teil III“ weiterlesen

Einfach mal das Denken kontrollieren Teil II

Bild 2025 10 26 192039813In einem meiner Yogakurse hatte ich einmal eine etwa 78 Jahre alte Frau, vielseitig interessiert, die sogar noch damit angefangen hatte, Russisch zu lernen. Als ich der Gruppe das Konzept Prakriti- Purusha zu erklären begann,(dass wir mit unseren eingeschränkten Sinneswahrnehmungen nur die sich ständig ändernden Phänomene wahrnehmen, nicht aber die absolute Realität), meinte sie, dass es doch gerade das Reizvolle am Leben sei, dass sich alles im Fluss befinde. Alle andere sei doch langweilig.

Man kann das so sehen, aber es gab schon immer Menschen, die damit nicht zufrieden waren. Das waren die Mystiker und die Yogis. Die wollten Gott im Sinne von Spinoza erkennen. Für Spinoza ist Gott die einzige Substanz (etwas, das nur durch sich selbst existiert und nicht von anderen abhängig ist). „Einfach mal das Denken kontrollieren Teil II“ weiterlesen

Einfach mal das Denken kontrollieren

Img 20231215 092343Wenn man sich durch die Welt der schlauen Zitate bewegt, dann scheint der Weg zu Satchidananda, dem reinen Sein in ewiger Glückseligkeit, gar nicht so schwer zu sein.

Zum Beispiel habe ich heute gelesen, solange unser Denken nicht unter Kontrolle ist und sich mit Äußerlichkeiten identifiziert, solange sind wir Spielball der Welt. Das impliziert, als bräuchten wir nur loszulassen und unsere Gedanken zu kontrollieren, um frei von den Widrigkeiten des Daseins zu sein.

Leider ist das der Endpunkt aller Yogapraxis, nennt sich Samadhi, und Patanjali beschäftigt sich in seinen Sutren damit, den Weg dorthin zu beschreiben. Und der ist hart und erfordert äußerste Konsequenz. Yogis verbringen damit ihr ganzes Leben. „Einfach mal das Denken kontrollieren“ weiterlesen

Phasen

Img 20201122 102910Sie, die Sie diese Zeilen lesen, sind in der einen oder anderen Art auf der Suche, sonst würden Sie nicht hier  sein.

Ich habe im Lauf meines langen Lebens schon etliche Zielvorstellungen gehabt, soweit es meine spirituelle Sadhana anbelangt.

Als junger Erwachsener, nach einer mehr oder wenigen schwierigen Kindheit und den folgenden Irrungen und Wirrungen der Pubertät, versprachen die ersten Bücher über Meditation die „große Ruhe“.

Ich stellte mir vor, dass die Zukunft so aussehen würde wie ein Schweben über den Wolken: Das Gebraus der Welt mit ihrem täglichen Kleinkram spielt sich weit unten ab. „Phasen“ weiterlesen