Die Bezämung der Macht

 

Vor langer, sehr, sehr langer Zeit, als der Mensch noch im Magischen verhaftet war und sich ängstlich den allmächtigen Naturgewalten ausgeliefert sah, sann er, wie es uns Menschen so eigen ist, auf Abhilfe. Er wollte aus dieser Schwäche entfliehen, wollte aus der Knechtschaft zum Herrn aufsteigen.
In den Blitzen und dem Donner, dem tosenden Regen sah er eine unbekannte Macht, die gnädig zu stimmen war. Der Blitz brachte ihm einst das Feuer. Also, so dachte er, ist das Feuer ein Abgesandter dieser allmächtigen Macht, die ihn in Schrecken versetzte. So zündete er, als das nächste Gewitter über ihn hereinbrach und er mit seiner Sippe frierend im Wald saß, ein mächtiges Feuer an. Alle hoben die Hände zum Himmel und heulten in ihrer ungefügen Sprache. Und siehe da, das Unwetter endete. „Die Bezämung der Macht“ weiterlesen

Über das Wesen der Meditation

Im Yogainstitut in Bombay, an dem ich meine Ausbildung machte, sprach man nicht von Meditation, wenn wir uns eine halbe Stunde in die klassische Pose begaben.
Man bezeichnete das als „conditioning“, also als sich konditionieren.

Ich wundere mich immer, wenn ich höre, dass Leute zu zehntägigen Zen – Seminaren gehen und sich dort stundenlang mit schmerzenden Knochen auf den Boden setzen und sich davon viel erwarten. Fakt ist, sie kommen danach wieder heim und – „here we are again“. „Über das Wesen der Meditation“ weiterlesen

Das Ich und die Anderen

Vor ein paar Jahrzehnten gab es einen Bestseller von Robert M. Pirsig: „Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten“. Darin wurde folgende Sequenz beschrieben: Ein Pärchen fährt mit seinem Motorrad an einem sonnigen Tag, gleich vielen Anderen, hinaus in die idyllische Landschaft. Im Zuge der Fahrt durch die laue Luft des Sommers werden sie immer säuerlicher: „Unmöglich, all diese Leute! Was wollen die denn alle hier? Sollen doch zuhause bleiben!“

Man tut etwas und ist bass erstaunt, dass andere Leute den gleichen Gedanken hatten. Na so was aber auch! „Das Ich und die Anderen“ weiterlesen

Was mache ich mit meinen Gefühlen?

Meine Seite nenne ich Yoga Life. Das heißt, ich beschäftige mich mit Alltäglichem, mit Dingen aus verschiedenen Bereichen des Daseins, die mich und vielleicht auch andere bewegen. Mir kommt es dabei darauf an, die spirituellen Aspekte zu betrachten.
Leben ist wie eine Schulklasse. Ein Lerninhalt folgt auf den anderen. Wenn wir zurückblicken, stellen wir fest, dass wir das meiste von dem, was wir gelernt haben, nicht brauchten. Aber, durch das Lernen hat sich Allgemeinwissen entwickelt und wir haben unser Gehirn trainiert.
Mit der „Lebensschulklasse“ ist es ähnlich. Ein Geschehen reiht sich ans andere. Es ist wie ein Film. Wir können uns emotional in die Handlung so hinein ziehen lassen, dass es uns den Schlaf raubt. Besser ist es, sich bewusst zu sein, dass es sich nur um einen Film handelt, den man zwar genießt, aber trotzdem eine gewisse Distanz wahrt. „Was mache ich mit meinen Gefühlen?“ weiterlesen

Frei sein

In jedem Menschen steckt die Sehnsucht nach Frieden, Glück und Harmonie mit sich und seiner Umwelt. Er sieht sich von unendlich vielen Angeboten umgeben, die versprechen, ihm dabei zu helfen und ihn letztlich ans Ziel zu bringen.
Irgendwann, so der geheime Gedanke in uns, sind wir angelangt. Dann ist alles Kämpfen vorüber und wir sind in immer währendem Frieden.
Unser Bemühen, dies zu erreichen ist in der Regel ziemlich schwankend. Wir lesen ein Buch und glauben, das ist es. Wenn ich den Anweisungen folge, werde ich ans Ziel meiner Wünsche kommen. Schließlich stellen wir fest, dass das doch nicht der Fall ist und wenden uns wieder einer anderen Methode zu oder belegen einen weiteren Meditationskurs. „Frei sein“ weiterlesen