Dchingis Khan brauste einst durch Asien. Er machte Buchara und Samarkand dem Erdboden gleich und tötete Hunderttausende.
1258 eroberte der Mongole Hülegü Bagdad. Die Opfer werden von 100000 bis zu einer Million geschätzt. Die Einnahme beendete das sogenannte „Goldene Zeitalter des Islam“, in dem der Mittlere Osten als Zentrum von Kunst und Wissenschaften galt.
Die CIA stürzte den gewählten Präsidenten Chiles, Salvador Allende und installierte den Diktator Pinochet, der Tausende töten ließ.
Stalin ließ Millionen in den Gulags verschwinden. Heute reiben wir uns auf und verlieren uns in Meinungskämpfen zwischen Klimarettern und deren Gegnern, zwischen Gendern und denen, die das ablehnen. Es hört nie auf!
Für den Weisen ist all das „leeres Stroh“, das zu dreschen sich nicht lohnt. Wir sollten ab und zu innehalten, uns klarmachen, dass der einzige Sinn des Lebens darin besteht, unser Bewusstsein der Erkenntnis des Geistes zu nähern. Das Ziel ist nicht, die Welt zu retten, sondern in der relativ kurzen Zeit, die wir haben, auf eine höhere Bewusstseinsebene zu kommen.
Im Hatha-Yoga wird das sehr schön durch die Chakren-Lehre dargestellt. Dort heißt es, dass am Beginn der Wirbelsäule die Kundalinikraft ruht. Ziel ist es, sie zu erwecken und sie nach oben zum letzten Chakra, dem Sitz Shivas zu leiten.
Arthur Avalon bezeichnet in seinem Buch “Die Schlangenkraft” die Chakren als Bewusstseinszentren.
1. Das Muladharachakra liegt zwischen Genitalien und Anus. Es ist das Wurzelchakra, die Basis. Es steht für Nahrung, Selbsterhaltung, Sinnlichkeit, dem Bedürfnis nach Fortpflanzung und starken Gefühlen wie Gier und Habsucht.
2. Das Manipurachakra liegt im Bereich des Solarplexus. Es steht für die Tatkraft und die eigene Identität. Hier finden wir die Energie weiterzugehen, uns weiterzuentwickeln. Hier sitzen aber auch starke Gefühle wie Wut und Aggression.
3. Das Anahatachakra liegt in Höhe des Herzens. Hier begegnen sich Verstand und Gefühl. Es ist der Ort der Ausgeglichenheit, der Ort, wo wir mit dem höheren Menschen in uns in Kontakt kommen.
4. Das Visuddhachakra liegt im Bereich des Kehlkopfs. Hier verlässt der Mensch den Bereich der Sinne. Ihm ist klar, dass das Verharren in Äußerlichkeiten sinnlos ist und er strebt ernsthaft nach Erkenntnis.
5. Das Ajnachakra liegt im Bereich der Stirn zwischen den Augenbrauen. Es steht für Unterscheidungsfähigkeit und übernatürliche Kräfte. Hier hat der Mensch Macht über das Materielle.
6. Das Sahasrarachakra liegt im Bereich des Scheitelpunkts. Es ist der Sitz Shivas, des rein Geistigen. Hier ist der Mensch zur Erkenntnis des Purusha gelangt und hat die Dualität überwunden.
Wir erkennen unschwer, dass wir zuzeiten im Muladharachakra festsitzen. Wenn uns das bewusst wird, entwickeln wir zuweilen Energie, um das zu ändern. Hier macht sich der Einfluss des Manipurachakras bemerkbar.
Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit auf das Anahatachakra richten. Es steht im Licht der Ausgeglichenheit. Hier gibt es keine Trennung zwischen Verstand und Gefühl. Vielen von uns geht es so, dass, wenn wir morgens die Zeitung aufschlagen und lesen, dass der Krieg in Äthiopien wieder neue Opfer gefordert hat, wir nur ärgerlich umblättern und denken: „Selbst schuld, wenn die nicht in der Lage sind, sich zu einigen.“ Unser Verstand analysiert scharf und erbarmungslos. Intellektuell gesehen ist unsere Analyse sicher richtig. Vom Standpunkt der persönlichen Entwicklung aus gesehen bleiben wir in den engen Grenzen unseres Ego gefangen.
Ein Bewusstsein auf der Anahataebene kann neben der verstandesmäßigen Analyse auch das Leid der Menschen sehen, mitfühlen und entsprechend handeln. Hier begegnen wir zum ersten Mal den höheren Aspekten in uns, die auf den Purusha hinweisen. Es ist die Fähigkeit zu bedingungsloser Liebe trotz dem intellektuellen „falsch und richtig“. Hier ist auch das Verzeihen nach einem Streit möglich, auch wenn wir überzeugt sind, im Recht zu sein.
Den meisten wird ein dauerhaftes Verweilen auf dieser Ebene nicht gelingen. Doch wir können uns täglich erinnern und uns im Konfliktfall dafür oder dagegen entscheiden.