Vertrauen statt Machtlosigkeit

IMG_20220810_212755Die Wege des HERRN sind unergründlich!
Die Weisheit Gottes und die Erkenntnis Gottes sind für uns Menschen unbegreiflich und unerforschlich. Es gibt gar keine höhere Instanz als den allmächtigen Gott. «… so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken» (Jes. 55,9). Wir können uns nur in Ehrfurcht vor dem Allmächtigen beugen. «Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge» (V. 36).

Zwei Dinge lehren uns die Zeitläufe gegenwärtig:

1.Dem Wahnsinn sind keine Grenzen gesetzt. Global gesehen treiben wir unaufhaltsam auf eine Konfrontation zwischen China, Russland und den USA und seinen Verbündeten entgegen. Es wird eine Neuauflage des Kalten Krieges geben. China wird sich nicht auf Dauer von der Vereinnahmung Taiwans abhalten lassen, was eine Auseinandersetzung mit den USA nach sich ziehen wird. Der Halbleitermarkt wird zusammenbrechen, weil die benötigten Rohstoffe in China und Sibirien zu finden sind, und Taiwan als Hauptchipproduzent der Welt wird ausfallen.

Europa, und damit auch wir, ist im Niedergang begriffen, weil wir uns aus irrsinniger moralistischer Hybris heraus in jeder Hinsicht übernehmen. Zentraler Punkt ist die Energieversorgung. Sie scheint zwar für diesen Winter sichergestellt zu sein, das aber nur, weil wir noch Gas aus Russland beziehen. Sollte das in Zukunft nicht mehr der Fall sein, sieht es düster aus, weil schon allein die benötigten LNG-Tanker zu Hunderten fehlen und nur China mit seinen Riesenwerften langfristig Abhilfe schaffen kann. Die Südkoreaner sind ausgelastet.

Wir taumeln von einer Abhängigkeit in die andere! Das ist nun einmal so, wenn man selbst keine Rohstoffe hat.

Der Unterschied zu jetzt besteht nur darin, dass wir für das Gleiche ungleich mehr bezahlen müssen, und dem sind Grenzen gesetzt.

Von den, hoffentlich „nur“ hunderttausenden sogenannten Flüchtlingen, die ins Land gelockt und alimentiert werden wollen, ganz zu schweigen.

 

2. All dem steht man als Einzelner vollkommen machtlos gegenüber. Für einen politisch denkenden Mensch, der gegen Nachrüstung, Atomkraftwerke und für „Frieden schaffen ohne Waffen“ demonstriert hat, ist das schwer zu akzeptieren. Aber bei genauem Hinsehen muss man konstatieren, dass alles, wogegen in den letzten Jahrzehnten demonstriert wurde, trotzdem gebaut oder aufgegeben wurde, nicht durch Demonstrationen, sondern aus anderen, wirtschaftlichen oder politischen Überlegungen heraus.

Die Startbahn West, das AKW-Brockdorf und der Flughafen im Erdinger Moos wurden gebaut. Die WAA in Wackersdorf wurde nicht gebaut, weil es sich als unwirtschaftlich herausstellte. Demonstrationen haben da gar nichts bewirkt. Der Fall der Mauer1989 wurde nicht durch „das Volk“ erreicht, sondern weil das kommunistische Imperium am Ende war.

Je nach Stellung im Leben hat man mehr oder weniger Einfluss auf das Weltgeschehen. Für den Durchschnittsmenschen beschränkt er sich in der Regel auf die Sphäre Familie, Nachbarn, Freunde und Beruf.

Andere, im politischen, wissenschaftlichen oder wirtschaftlichen Bereich Angesiedelten, haben mehr Einfluss. Aber auch hier ist diese Machtlosigkeit zu beobachten, was manchmal zu skurrilen Ereignissen führt, zum Beispiel, dass die deutschen Grünen Atom-und Kohlekraftwerke weiter laufen lassen müssen.

An dieser Machtlosigkeit kann man verzweifeln. Man kann es aber auch anders sehen, indem man erkennt, dass es schon immer so war und dass es einfach so ist. Wir haben zu keiner Zeit auch nur einen Funken an Kontrolle oder Einfluss über irgendetwas.

Von einer Sekunde zur anderen kann sich alles verändern. Ein lieber Mensch kann sterben. Die Firma, in der wir arbeiten, kann von einem Hedgefond übernommen werden, der sie abwickelt. Ein negativer Gedanke, der sich einschleicht, kann uns den Tag verderben, usw.

Das einzige, was wir kontrollieren können, sind unsere Gedanken. Normalerweise sind sie wie wilde Pferde, die herum galoppieren. Die erste Maßnahme ist, die nutzlosen Eindrücke, die wir täglich ins Denken einlassen, zu minimieren. Was nützt es, zu wissen, was Macron sagt, oder ob der Wuschelkopf in England wieder Premier wird, oder ob das kleine Mädchen, das bei uns Außenministerin spielt, was Dummes sagt? Zu gegebener Zeit wird sich etwas, was auch immer, ergeben. Was es ist, entzieht sich unserem Einfluss.

Für uns als spirituelle Menschen ist nur wichtig, zu wissen, dass es so ist (Jnana). Durch die Reduzierung der ins Denken aufgenommenen Eindrücke kommen wir dem angestrebten Ziel der Leere näher. Das innere Tohuwabohu glättet sich und die Sicht auf das, was geschieht und was wirklich wichtig ist, wird klarer.

Die wahre menschliche Weisheit ist es, sich des Nichtwissens im Wissenmüssen des Guten bewusst zu sein. „Ich weiß, dass ich nichts weiß“. Man kann es auch so formulieren, wie im Einleitungssatz dieses Artikels. (Ishvara Pranidhana).

Wenn wir statt Nutzlosem ganz bewusst Positives ins Denken aufnehmen (Svadyaya), wird aus Machtlosigkeit Vertrauen.

 

Am Ende bleibt nur die Liebe!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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