Eigentlich wollte ich als Titel für diesen Beitrag „Eine Reise durch Ballaballa-Land“ nehmen. Wir waren kürzlich auf einem Kurztrip an der Nordseeküste, da erlebt man einiges. Es heißt ja so schön: „Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.“ Es kommen einem aber auch Gedanken, man hat ja Zeit beim Blick über das Meer.
Wir buchten in Bremerhaven eine Hafenrundfahrt. An der Kasse wurde peinlichst auf Maske und Abstand geachtet. Auf dem Boot fanden wir uns dann gedrängt sitzend wie die Sardinen wieder. In Jever auf dem Wochenmarkt sollte man Masken tragen, wenn man ihn verließ, konnte man sie abnehmen.
Widersprüche? Wer wird denn so pingelig sein?
Die Presse berichtete über Volksabstimmungen in der Schweiz. Das Volk entschied und die Regierung setzt es nun um. Wie sieht es bei uns aus? Erinnern Sie sich an die Wahl in Thüringen. Dort wurde ein FDP-Ministerpräsident völlig legal vom Parlament gewählt. Die Kanzlerin rief aus Südafrika an und meinte: „Das geht gar nicht, das muss geändert werden!“
So geschah es denn auch. Demokratie a la Deutschland.
Auf dem Rückweg besuchten wir Freunde im Ruhrgebiet. Deren Ältester kommt in zwei Jahren in die Schule und sie machen sich jetzt schon Sorgen wegen des hohen Ausländeranteils in der zu ihnen nächstgelegenen. Sie haben nicht etwas gegen Ausländer, nein, sie wissen, dass ihr Kind aufgrund kultureller Unterschiede und mangelnder Sprachkompetenz von vorneherein einen schlechteren Start hat, weil immer auf die Schwächsten Rücksicht genommen werden muss. Was wird die Folge sein? Sie werden das Kind auf eine entferntere Schule schicken oder auf die Montessori-Schule. Raten Sie, wer die Kosten trägt!
Wir haben also die Situation, dass ein deutsches Kind wegen des Multikultiwahns nicht optimal unterrichtet werden kann.
Jetzt will man auch schon Laien, z.B. Mütter, als Hilfslehrkräfte einsetzen. In Kindergärten ist das schon gang und gäbe. „Ein bisschen spielen kann doch jeder!“
Ich habe 25 Jahre Erzieherinnen ausgebildet. Mit allen Praktika dauert diese Ausbildung 5 Jahre und es wird viel verlangt. Das Gehalt anschließend ist dürftig und reicht nicht, eine Familie zu gründen oder zu ernähren.
Zu Anfang der Coronakrise gab es ja große Worte an die „ Heldinnen“ der Krise, als da sind Pflegekräfte, Erzieherinnen und Ähnliche von Seiten der Politik. Auch ein einmaliger Bonus wurde versprochen. Das war es dann.
Aber dass man diesen „Basisarbeiterinnen“ ein anständiges Gehalt zahlt und sie auch respektiert, indem man sie nicht mit „ein bisschen spielenden Müttern“ gleichsetzt, dazu reicht es nicht.
Man redet ja heutzutage viel über die Genderisierung der Sprache. Ich bin der festen Überzeugung, dass das alles nur Augenwischerei ist. Die Frauen werden um kein Haar mehr respektiert, wenn man sie im Politikersprech mit Bürger und Bürger- (schwurmelschwurmel) betitelt.
Gradmesser für Gleichberechtigung ist: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, und da sind wir seit Jahrzehnten weit davon entfernt.
Sie sehen, liebe Leser, es gibt zu jeder Zeit genügend Grund, sich zu ärgern und sich den Tag zu verderben. Auch in entspannten Situationen an der See.
An dieser Stelle einmal wieder ein Hinweis an die Frauen, die meine Seite besuchen. Wenn ich dieses Geschwurbel „Leserinnen und Leser“ nicht mitmache, heißt das nicht, dass ich Sie nicht schätze. In fast vierzig Jahren Yogaunterricht hatte ich fast ausschließlich Frauen zu unterrichten. Das wäre kaum so gewesen, wenn sie sich nicht als geschätzt empfunden hätten. Ich mag aber diesen „Kinderinnen-und Kinder-Wahnsinn“ nicht.
Ich las heute folgendes Zitat:
„Wer das Leben zum Kampf erklärt, dem muss es (vermeintliche) Gegner schicken, damit er sich anstrengen und kämpfen kann. Denn nach deinem Glauben geschehe dir. Gib das Kämpfen jetzt auf und übe dich in Annahme.“
Das Yogainstitut in Mumbai liegt in unmittelbarer Nähe des internationalen Flughafens mit all dem damit verbundenen Lärm.
Wir fragten damals, als ich die Ausbildung zum Yogalehrer machte, meinen Guru Dr. Jayadeva Yogendra, warum das Institut denn nicht hinaus aufs Land ziehen würde, dorthin, wo es ruhig ist und grün? Er antwortete, dass egal wo man hingehe die Welt einem folgen würde.
Ich erinnere mich noch gut an Abende auf dem Dach des men’s hostel, unter mir tobte das indische Leben und 200 Meter über mir dröhnten die startenden Flugzeuge in den Himmel. Eine Situation, die förmlich nach Bürgerbegehren rief – nach unseren Maßstäben.
Und trotzdem verbrachte ich dort die ruhigste und konzentrierteste Zeit meines Lebens, weil die Prämisse, unter der Yoga stattfindet, ständig gegenwärtig war, nämlich:
„ Man kann die Prozesse, die um einen herum ablaufen, nur sehr bedingt ändern, aber man kann seine Einstellung dazu wechseln.“
Der Stoiker Epiktet sagte einst: „Die einzige Kontrolle, die man hat, ist über das, was sich innerhalb seiner selbst abspielt. Damit sind Gedanken und Gefühle gemeint. In dem Moment, wo der Gedanke in das gesprochene Wort übergeht, ist die Kontrolle gleich Null, weil der Gedanke dann draußen in der Welt ist.“
Fazit: Hör auf zu kämpfen! Ändere das, worüber du die Macht hast und vergeude deine Kraft nicht mit Dingen, auf die du keinen Einfluss hast!