Geh’n wir ins Kempinski….

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Nie wieder!

Dieses Motto gilt seit Jahrzehnten in Deutschland und bezieht sich auf alles, was mit Nationalsozialismus zu tun hat. Keine Kriege mehr von deutschem Boden aus, keine Verfolgung von anders Denkenden usw.

Letzten August weilte der französische Regisseur Claude Lanzmann anlässlich der Beerdigung seiner zweiten Frau in Berlin. Lanzmann drehte den Dokumentarfilm „Shoah“, der sich mit dem Holocaust auseinandersetzt.

In seinem Berliner Hotel, dem Kempinski, blätterte er durch das Ländervorwahlverzeichnis. Nach Italien kommt normalerweise Israel. Doch da war nichts.
Auf Anfrage erhielt er die Auskunft, dass die arabischen Gäste des Hotels die Streichung verlangt hätten.
Natürlich entschuldigte man sich, aber darum geht es ja nicht.

Man mag über Kriegsschuld streiten. Eines aber ist sicher, Deutschland hat ein unentschuldbares Verbrechen begangen, nämlich die fabrikmäßige Vernichtung von sechs Millionen Juden. Daraus erwächst die Verpflichtung gegenüber dieser Glaubensgemeinschaft, dass sie nie wieder in Deutschland diskriminiert werden.
Die Realität heute im Jahr 2017 sieht so aus, dass es mittlerweile nicht mehr geraten ist, mit einer Kippa durch deutsche Städte zu laufen. Es ist bekannt, dass jüdische Schüler in Schulen von moslemischen Mitschülern gemobbt werden.
Wir leben ja mittlerweile in Deutschland mit vielen Ethnien zusammen. Eine Vielzahl von Religionen, Lebenshaltungen und Traditionen finden sich bei uns. Keine davon äußert sich so lautstark wie die moslemische.
Man fühlt sich diskriminiert, nicht anerkannt usw. Seltsamerweise scheinen Vietnamesen, Chinesen, Thais usw. mit mangelnder Anerkennung kein Problem zu haben. Von den Vietnamesen ist bekannt, dass der überwiegende Teil der Jugendlichen eine höhere Schulbildung hat und sich voll integriert fühlt. Wohingegen die jungen Muslime eher einen geringen Bildungsstandard aufweisen und sich häufiger nicht anerkannt fühlen.
Man kann es drehen wie man will, wenn es Ärger mit Leuten einer Religionszugehörigkeit gibt, dann sind das Muslime.
Vor allem das linke Spektrum der deutschen Parteienlandschaft scheint es sich zum Anliegen gemacht zu haben, Muslimen auf jede nur erdenkliche Art entgegen zu kommen. Kürzlich forderten die Grünen, dass in Hamburg in jedem Stadtteil eine Moschee gebaut werden soll. Dagegen wäre ja nichts einzuwenden, wenn man halt nicht immer wieder von radikalen Tendenzen in solchen Räumlichkeiten hören würde.
Ich will das Thema an dieser Stelle gar nicht näher ausführen. Ich stelle nur fest, dass sich Muslime hier in Deutschland völlig ungehindert zu Tausenden, auch mit Staatsoberhäuptern aus dem Herkunftsland versammeln und äußern können. Sie sollten wahrnehmen, dass das ein Privileg ist, das sie in den Heimatländern teilweise nur unter Lebensgefahr genießen können.

Sie könnten sich ein Beispiel an anderen Migranten nehmen, die sich völlig in die deutschen Gegebenheiten integrieren und damit auch ohne Probleme Aufnahme und Anerkennung erfahren.

Wenn man schon nach Deutschland kommt, ob als Einwanderer oder als Gast ins feine Kempinski, dann sollte man nach deutschen Regeln leben und nicht versuchen, die Ressentiments aus dem Heimatland zu importieren.
Wie sagte Shakespeare: „When in Rome do as the Romans do.“

Darüber hinaus müssten Grüne, SPD und Linkspartei ihre Kritik am Staat Israel relativieren. Es ist der einzige Platz auf der Welt, in dem Juden relativ sicher und ohne Diskriminierung leben können.
Israel ist kein Idealstaat und macht Fehler wie andere auch. Wie sollte es anders sein? Fakt jedoch ist, dass fast die gesamte moslemische Welt diesen Fleck auf der Landkarte liebend gerne ausradieren möchte. Wenn man ständig unter dieser Bedrohung lebt, dann ist es verständlich, dass sich die Toleranz gegenüber seinen Widersachern in engen Grenzen hält.

Kürzlich weilte der deutsche Außenminister Gabriel in Israel. Als Chefdiplomat sollte es seine Aufgabe sein, die Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern zu fördern. Man kann nicht sagen, dass das durch diesen Besuch geschehen ist. Er traf sich mit den Organisationen „Breaking the Silence“ und „B’Tselem“- Gruppen, die israelische Soldaten als Kriegsverbrecher darstellen. Trotz jahrzehntelanger Bedrohung ist Israel die einzige Demokratie im Nahen Osten. Dies ist nicht selbstverständlich, denn die Tendenz bei Bedrohung von außen ist eine Radikalisierung im Inneren.

Es hätte genügend andere NGO’s gegeben, um sich über die israelische Zivilgesellschaft zu informieren. Man stelle sich vor, der britische Außenminister kommt nach Deutschland und trifft sich mit dem „Schwarzen Block“.
Gabriel hat den heute in Deutschland lebenden Juden einen Bärendienst erwiesen. Vor allem das linke Spektrum kann jetzt wieder auf die starrköpfigen Israelis zeigen, die sowieso nur die Palästinenser unterdrücken. Das wird sich nicht positiv auf die Lebensqualität und die Sicherheit der Juden in Deutschland auswirken.

Man sollte nicht vergessen, dass es vor der Gründung des jüdischen Staates nie einen eigenen Staat Palästina gab. Das war alles Teil von Syrien. Selbst von arabischer Seite wurde die Einwanderung der Juden ehemals als positiv angesehen: „Wir alle, Muslime wie Christen, sind den Juden wohlgesonnen. Wenn in unseren Resolutionen von Rechten und Verpflichtungen der Syrer die Rede ist, sind damit auch die Juden gemeint…Deshalb sind wir gewiss, dass unsere jüdischen Brüder auf der ganzen Welt uns helfen werden, …unser gemeinsames Land …zu hoher Blüte zu bringen.“ (Abd-ul-Hamid-Yahrawi, Präsident des Arabischen Kongresses in Paris, Juni 1913).

Inzwischen hat sich die islamische Welt derartig radikalisiert, dass es m. E. von Israel fahrlässig wäre, Zugeständnisse zu machen. Der IS würde sicher liebend gerne in Palästina aktiv werden.
So bedauerlich es sein mag, aber ich glaube, das Verhältnis der dort lebenden Gruppierungen ist wohl zu zerrüttet, als dass eine Lösung möglich wäre. Manches auf diesem Planeten kann nicht gelöst werden.

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