In dem Buch „Der christliche Glaube“ von Wolfgang Huber, dem ehemaligen Vorsitzenden der evangelischen Bischofskonferenz fand ich einen Absatz zum Begriff Erbsünde, der zu meinem letzten Artikel „Virtuelles Wasser“ passt. Der Begriff Erbsünde ist ja unter emazipatorischen Gesichtspunkten sehr negativ besetzt. Quasi ist man immer schuldig. Dies betrifft vor allem das sexuelle Verlangen, welches als Grundgestalt der Sünde gilt. Dies geht auf den Kirchenlehrer Augustinus zurück. An diesem Konstrukt leiden Kirche und Menschen heute noch.
Huber führt ein Beispiel des katholischen Theologen Karl Rahner an, welches auf die Erbsünde ein ganz anderes Licht wirft:
„Das Essen einer Banane ist in sich sebst in keinem Sinn anrüchig. Doch wer sich klar macht, unter welch entwürdigenden Umständen Plantagenarbeiter Bananen ernten und welche Auswirkungen der Transport der Bananen auf die Umwelt hat, sieht sich sogar durch das Essen von Bananen in Verfehlungen verstrickt, aus denen er sich nicht mit eigener Kraft befreien kann.“
In diesem Sinne sind denn auch alle Konsumenten im weitesten am Verbrauch von viertuellem Wasser mitschuldig und es ist nur bedingt möglich durch eigene Verhaltensänderung, dem zu entkommen.