Wir Menschen sollten uns ab und zu bewusst machen, dass wir in unserem Dasein nicht viel anders existieren als die emsigen Ameisen, die in rastloser Tätigkeit auf ihrem Haufen herumwuseln. Wir glauben fest daran, dass unser Handeln etwas bewirkt, ja, dass es gar den Lauf der Geschichte ändert. Mir gehen seit vielen Jahren die Geschwister Scholl nicht aus dem Kopf. Junge engagierte Menschen, die ihr Leben daran setzten, die menschenverachtende Diktatur der Nationalsozialisten zu beenden. „Ameisen“ weiterlesen
Atlantik

Vor zwei Wochen waren wir an der französischen Atlantikküste. Endlose, menschenleere Strände, jagende Wolken, dazwischen wieder strahlender Himmel und das ewige Donnern der Wellen. So recht eine Szenerie, um sich Gedanken an die Ewigkeit der Dinge hinzugeben. Aber das klappte nur bedingt, weil ich das erlebte, was die Buddhisten als Dukkha bezeichnen. Üblicherweise wird das mit „Leid“ übersetzt, aber das trifft es nicht ganz. „Atlantik“ weiterlesen
So nimm dein Kreuz…

Es gibt Zeiten und Situationen im Leben, da verhalten wir uns in einer uns selbst nicht verständlichen Art. Wir wissen ganz genau, was eigentlich richtig wäre, aber wir tun gerade das Gegenteil, obwohl wir wissen, dass uns das nicht gut tut.
Mit diesem Verhalten befinden wir uns in prominenter Gesellschaft. „So nimm dein Kreuz…“ weiterlesen
Viele Wege…
Gestern war ich bei meiner Friseuse zum Haare schneiden. Wir kennen uns seit fast dreißig Jahren und unsere Unterhaltungen sind immer recht interessant. Sie fragte mich diesmal, was ich eigentlich von Karma halte. Ich antwortete, dass die Karmalehre, wie alle Religionen auch, eine politisch – gesellschaftliche Dimension habe. Als die Arier ca.1500 v. Chr. in Nordindien einwanderten, waren sie daran interessiert, ihre Herrschaft zu festigen und zu erhalten. Es gab zu Zeiten des Rigveda zwei Gruppierungen, die nach hellerer und dunklerer Hautfarbe eingeteilt waren. Daraus entwickelten sich aus der helleren Gruppe die Brahmanen (Priester), die Kshatriyas (Krieger), die Vaishyas (Händler) und die Shudras (Dienende). „Viele Wege…“ weiterlesen
Die Bezämung der Macht
Vor langer, sehr, sehr langer Zeit, als der Mensch noch im Magischen verhaftet war und sich ängstlich den allmächtigen Naturgewalten ausgeliefert sah, sann er, wie es uns Menschen so eigen ist, auf Abhilfe. Er wollte aus dieser Schwäche entfliehen, wollte aus der Knechtschaft zum Herrn aufsteigen.
In den Blitzen und dem Donner, dem tosenden Regen sah er eine unbekannte Macht, die gnädig zu stimmen war. Der Blitz brachte ihm einst das Feuer. Also, so dachte er, ist das Feuer ein Abgesandter dieser allmächtigen Macht, die ihn in Schrecken versetzte. So zündete er, als das nächste Gewitter über ihn hereinbrach und er mit seiner Sippe frierend im Wald saß, ein mächtiges Feuer an. Alle hoben die Hände zum Himmel und heulten in ihrer ungefügen Sprache. Und siehe da, das Unwetter endete. „Die Bezämung der Macht“ weiterlesen