The Age of Aquarius

Img 20231224 131311 EditVor fünfzig Jahren wurde in New York das Musical „Hair“ uraufgeführt. Auch bei uns schlug das wie eine Bombe ein. Wir fuhren damals mit meinem Fiat 600 (Kaufpreis 250 DM!) nach München, um auch was von dem Feeling der Freiheit mitzukriegen. Das kann sich ja heute keiner mehr vorstellen, wie das damals war. Wenn wir zum Beispiel mit unseren kostbaren Levi’s in die Schule kamen, wurden wir angepflaumt: „Seit wann kommt man denn mit Arbeitshosen in den Unterricht?“

Der Anfangssong heißt „Age of Aquarius“. Das bezieht sich auf den Beginn des Wassermannzeitalters, in dem „harmony and understanding, sympathy and trust abounding“ herrschen sollen. „The Age of Aquarius“ weiterlesen

Die Methode Trump

Img 20250206 125724Der Präsident der US of A., Donald Trump, wird entweder geliebt oder gehasst. Ein Zwischending gibt es nicht.

Nun ist er ja nicht unbedingt ein durchwegs sympathischer Mensch. Er gibt sich vollkommen von sich überzeugt und großsprecherisch. Er stellt sein Licht in keinster Weise unter den Scheffel. Er zeigt, was er hat. Er ist Milliardär und vom einfachen Volk soweit weg wie der Mars, den sein neuer Freund Elon demnächst anfliegen will.

Und trotzdem lieben ihn die Menschen. Wenigstens die Mehrzahl, sonst wäre er ja nicht da, wo er ist.

Unsere Qualitätsmedien und das Staatsfernsehen schäumen und sehen den Untergang des Abendlandes am düsteren Horizont einer Ruinenlandschaft.

Warum also mögen ihn eine ganze Menge Leute trotzdem? „Die Methode Trump“ weiterlesen

Das Dumme und das Böse

Img 20210926 121737Man spürt es geradezu im Gespräch mit einem Dummen, dass man es gar nicht mit ihm persönlich, sondern mit über ihn mächtig gewordenen Schlagwörtern, Parolen etc. zu tun hat.

Er ist in einem Banne, er ist verblendet… So zum willenlosen Instrument geworden, wird der Dumme auch zu allem Bösen fähig sein und zugleich unfähig, dies als Böses zu erkennen.

Hier liegt die Gefahr eines diabolischen Machtmissbrauchs.

Dietrich Bonhoeffer (1906-1945)

 

Was heißt dumm? Darf man das überhaupt sagen? Ist das nicht eine Diskriminierung eines Mitwesens auf dem Weg zur Erleuchtung? Es gibt für mich einen Unterschied zwischen dumm und doof. Letzteres assoziiere ich mit einer gewissen Einfältigkeit. Ich empfinde da eher Bedauern, verbunden mit einem gewissen Wohlwollen.

Dumm aber ist ein anderes Kaliber. Bei diesem Begriff kommt mir das Wort Sünde in den Sinn. Im Stadium der Sünde sein heißt, sinngemäß gesprochen, hingefallen zu sein und nicht wieder aufzustehen.

Wir sind ja alle nicht perfekt, aber die tägliche Lebensleistung besteht darin, immer wieder aufzustehen, weiterzumachen.

Der Dumme dagegen verharrt in seiner Blase, obwohl er erkennen sollte, dass er sein Handeln reflektieren müsste. „Das Dumme und das Böse“ weiterlesen

Ich vergebe

Img 20240818 113246Wenn man in der Bibel liest, hat es den Anschein, dass Gott häufiger zu den Menschen sprach als heute. Er erscheint ihnen in Träumen, spricht aus einem brennenden Dornbusch und ist überhaupt allgegenwärtig. Auf Anweisung Gottes baut Noah seine Arche, macht sich vor der ganzen Gemeinde lächerlich und Jakob lässt sich auf einen Ringkampf mit ihm ein.

Dagegen schaut es heutzutage recht trübe aus – meinen wir. Aber – vielleicht meinen wir das nur, weil wir nicht aufmerksam sind oder so gefangen in unseren Vorstellungen, Erwartungen und Vorhaben. „Ich vergebe“ weiterlesen

Wer bin ich?

Img 20240727 140646Als ich 1978 im Yogainstitut in Mumbai war, lebte Shri Yogendra noch, der „Founder“, wie er von uns allen genannt wurde. Er gründete das Institut 1918, als Indien noch britisch war. Es war damals nicht leicht, er musste sich zum Beispiel um Zement von den Briten bemühen. Das Land, auf dem die Anlage errichtet wurde, war eine Spende von Devotees.

Er war eine beeindruckende Persönlichkeit mit starkem Willen, der keinen Widerspruch duldete. Er war Yogi und Macher, musste er auch sein, um diese Institution zum Leben zu erwecken. Er war nicht sanft. Als Raja- Yogi und fest in der Samkhya- Philosophie verwurzelt, glaubte er nicht an Gott und hielt alle, die in die Tempel rannten, um dort Räucherstäbchen anzuzünden, für Narren. Als eines Tages in einem Nachbarhaus eine religiöse Sekte einzog und schon morgens um fünf Uhr Puja hielt, schimpfte er wie ein Rohrspatz und nach fünf Tagen Lärm waren die „Narren“ raus. „Wer bin ich?“ weiterlesen