Beobachtungen aus dem Krähwinkel Teil 2

Img 20240926 152522Das Wort „educare“, auf englisch education, auf Deutsch Erziehung, bedeutet „herausführen“. In der Pädagogik sollte man die Anlagen, die in der zu erziehenden Person angelegt sind, erkennen, sie verstärken und zur Blüte bringen.

Erziehung heißt somit nicht, dass man Inhalte hineinstopft, bis der Zögling sauer wird und alles ablehnt, wenn er nur einen sogenannten Pädagogen sieht.

Die in Deutschland und auch anderswo immer stärker zutage tretende Cancelculture hat von diesem Erziehungsprinzip noch nichts gehört. Wie sollte sie auch, handelt es sich bei deren Vertretern zu einem großen Teil um vollmundige Dampfplauderer ohne Abschluss, aber angefüllt mit rechthaberischem Dogma.

Was dabei herauskommt, sehen wir gegenwärtig in den östlichen Bundesländern, in denen die AfD phänomenal anwuchs. Nicht weil das alles Faschisten sind, sondern weil die Leute die Nase voll haben, mit Gewalt bunt zu werden, nicht wollen, dass ihre Sprache verballhornt wird und nicht ständig mit queeren Themen belästigt werden möchten und noch manches mehr.

Zu diesem „mehr“ gehört auch die ständig geschwungene Klimakeule. Es wird ja eigentlich immer lächerlicher. Heute regnet es mal wieder den ganzen Tag und das schon viele Male in diesem nassen Sommer, der ja der gefährlichste Hitzesommer seit Beginn der Aufzeichnungen werden sollte – laut den „Experten“.

Gestern war ich einmal wieder in der schönen Stadt Nürnberg, des „Deutschen Reiches Schatzkästlein“, wie es früher hieß.  Es könnte aber auch eine andere x-beliebige Stadt sein.

Beim Bummel durch die Innenstadt ging uns ständig das vulgäre Wort „versifft“ durch den Kopf. Früher konnte man allenthalben die Straßenkehrer beobachten, die den Dreck entfernten. Heute sieht man die nicht mehr. Die Straßen sehen auch entsprechend aus. Apropos Straßen! Sie und auch die Gehsteige sind vielfach geflickt, krumm und uneben. In der Breiten Gasse, früher die Einkaufsstraße, reiht sich ein Leerstand an den anderen. Qualitätsgeschäfte verschwinden, was bleibt, sind Ramschläden mit Billiggelumpe.

Warum ist das so? Seit vielen Jahren ist das Motto der Planer: „Die Innenstädte müssen autofrei werden“. Es wird alles getan, um die Autofahrer fernzuhalten. Da werden Parkplätze vernichtet und teuer gemacht. Es werden Bänke aufgestellt, wo man früher fahren konnte.

Wenn man genau hinschaut, kann man die Dinge, die man wirklich braucht, nur noch außerhalb der Innenstädte kaufen. Möbel, Matratzen, Eisenwaren, Werkzeuge, Autoteile, Tapeten, Farben, Betten, Lebensmittel usw. All das gibt es nicht mehr.

Selbst wenn sich noch das eine oder andere Geschäft hält, wird das nicht mehr lange so sein, denn wo sollte man einladen?

In Nürnberg, unmittelbar neben der Lorenzkirche, dem absoluten Zentrum, geht man auf dem geflickten Pflaster der Sterngasse zwischen zwei leerstehenden Kaufhäusern hindurch. Da soll jetzt eine „bunte“ Mischung aus Shopping, Kunst, Event und Kultur entstehen. Da werden die Massen strömen!

Städte entstanden an Handelsstraßen, Flussmündungen und Knotenpunkten. Es bildeten sich Märkte. Die Märkte zogen Handwerk und Gewerbe an sich. Dadurch kam Geld an den Ort, welcher sich zur Stadt entwickelte. Wo Geld war, konnte sich Kunst, Wissenschaft und Kultur entwickeln. So wurden sie zu Beacons, also Leuchtfeuern der Zivilisation. Das ist nicht zu verwechseln mit Bacon, wie unsere große Außenministerin Südafrika bezeichnete. Das heißt Speck.

Damit das alles funktioniert, müssen die Menschen Zugang haben. Wenn man also eine Matratze kaufen will, muss man die abtransportieren können. Kann man das nicht, dann nimmt diesen Platz ein Laden mit Billigklamotten ein und das Niveau sinkt um ein Prozent. Das ist ein schleichender Prozess, der kaum rückgängig gemacht werden kann.

Das Zentrum einer Stadt kann nicht nur mit einer Mischung aus Gastronomie und Kultur existieren.

Eine negative Konsequenz aus dieser Entwicklung sind die riesigen Einkaufszentren auf der (vormals) grünen Wiese. Da nützt dann das Gejammer von wegen Flächenversiegelung und Landschaftszerstörung nichts mehr. Die Menschen gehen da hin, weil sie Parkplätze finden. Dort gibt es Bäckercafes und Metzgerimbisse, die teilweise auch Sonntags offen haben und in der Innenstadt machen die Wirtschaften zu.

Seltsamerweise dürfen aus Klimaschutzgründen keine Autos in die Innenstädte, wohl aber darum herum!?

Das Bild oben zeigt den weltweiten Schiffsverkehr zu einem gegebenen Zeitpunkt. Ein Containerschiff verbraucht ca. 300 Tonnen Schweröl pro Tag!

So viel zu Klimarettung durch Verödung der Innenstädte.

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