Die Farbe des Faschismus

P1060134Wir leben in der Welt, handeln in ihr und sind von den Geschehnissen betroffen. Das Handeln richtet sich entsprechend dem individuellen Karma aus.

Beispiel: Ein Bauer muss sich mit der Aussaat an die entsprechende Jahreszeit halten, sonst erntet er nichts.

Keiner kann sich der Verantwortung entziehen, im Rahmen seiner Fähigkeiten und seiner internen und externen Möglichkeiten zu handeln.

Yogisches Handeln hat eine besondere Qualität, die es von dem gewöhnlichen unterscheidet. Man sollte nicht „aus dem Bauch heraus“ handeln. Negative Gefühle wie Ärger, Wut usw. sollten vermieden werden, sie schaffen negatives Karma und sind nichts anderes als Selbstvergiftung.

Ein spiritueller Mensch sollte sein Handeln nach den Prinzipien des Karma Yogas ausrichten. (Siehe Artikel „Karma Yoga“ vom 26. Dezember 2017).

Worum geht es heute? In den Medien und öffentlichen Statements der Politiker fällt immer öfter der Begriff „Faschismus“.

Ich habe mich in dem Artikel „Wider die Verwahrlosung der Begriffe“ vom 17. März 2017 damit auseinandergesetzt.
Faschismus und Nationalsozialismus lassen sich mit den folgenden Parametern definieren:

1. Rassismus – das heißt, es gibt Herrenrassen, die wertvoller sind als andere Rassen.
2. Der Mensch ist nicht fähig zur Selbstbestimmung. Er muss geführt werden, auch gegen seinen Willen und zwar durch über ihm Stehende, gegen die kein Widerspruch geduldet wird.
3. Ausdrückliche Einbeziehung von Gewalt gegenüber Individuen und Völkern.
4. Andere Meinungen, Gruppierungen, Parteien werden nicht geduldet.
5. Vollkommene Gleichschaltung aller gesellschaftlichen Kategorien.

Eine Demokratie zeichnet sich dadurch aus, dass sie viele verschiedene Standpunkte und Meinungen zulässt. In den letzten Jahren wird dies immer weiter eingeschränkt. Meinungen, die sich von der der unheiligen Allianz aus herrschender Politikerklasse und Mainstreammedien unterscheiden, werden als Verschwörungstheorien und staatsgefährdend abgetan. Jeder, der noch in Arbeit bei einem öffentlichen oder privaten Arbeitgeber steht, muss sich schwer in Acht nehmen, was er sagt.

Der Faschismus tritt nicht auf die Bühne und sagt: „Ich bin der Faschismus, alle mal herhören!“ Vielmehr kommt er leise schleichend und kleidet sich in die Mäntelchen der Entrüstung und der Verteidigung der Demokratie.

Gegenwärtig sehe ich eine Zunahme der Kriterien 2 und 4.

Angefangen hat das mit Merkels „Alternativlosigkeit“. Wer von oben herab schon sagt, dass es zu der eigenen Meinung keine Alternative gibt, muss zwangsläufig andere Meinungen zumindest diskriminieren.

Wir müssen als mündige Bürger sehr aufpassen, wenn man versucht, uns das eigene Denken zu verbieten und uns die Fähigkeit zur Urteilsbildung abzusprechen.

Es muss jedem frei stehen, sich die verschiedensten Standpunkte anzusehen und -zuhören. Wem eine Meinung nicht behagt, der ist nicht berechtigt, sie Anderen zu verwehren oder sie gar zu verbieten.

Im Folgenden sehen Sie drei Beispiele, die betroffen machen:

…Zuvor hatten das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden den Staatstheater-Intendanten Uwe Eric Laufenberg gebeten, auf den Netrebko-Auftritt zu verzichten, welcher angesichts des russischen Angriffskriegs nicht zu vermitteln sei. „Leider erfolglos“, hieß es. (Frankfurter Rundschau 31.1.23)

Fazit: Wer den Auftritt nicht sehen will, aus welchen Gründen auch immer, kann weghören.

…Nun doch nicht: Die Stadt Nürnberg kündigt den Auftritt des Verschwörungstheoretikers Daniele Ganser, der am 10. Mai in der Meistersingerhalle sprechen wollte. OB Marcus König reagiert damit auf breite Kritik – und will ähnliche Fälle verhindern. Eigentlich stand sein Auftritt fest, der Kartenvorverkauf lief offenbar gut. Doch nun macht die Stadt Nürnberg einen Rückzieher: Der umstrittene Historiker Daniele Ganser darf am 10. Mai nicht in der Meistersingerhalle reden.

„Ich habe entschieden, dass der Vertrag gekündigt wird. Wir machen uns nicht gemein mit Verschwörungstheorien“, sagt Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König. Er peilt ein Nutzungskonzept für das Areal des früheren Reichsparteitagsgeländes an – was ist dort möglich, was nicht? Auch die Meistersingerhalle gehört zu diesem Areal.

Die Meistersingerhalle wurde mit öffentlichen Geldern gebaut. Da die „Öffentlichkeit“ sehr vielschichtig ist, müssen auch vielschichtige Meinungen zum Ausdruck kommen können. Sprüche wie: „..ich habe entschieden…“, zeigen ein sehr seltsames Demokratieverständnis.

Last not least:

„Auftritt von Daniele Ganser in der Westfalenhalle abgesagt.“

Ich kann es mir ersparen, hier etwas zur Person Gansers zu sagen, weil meine Leser mündig genug sind, sich zu informieren, so sie denn wollen.

Festzustellen ist: Alle Beteiligten, die bei den drei genannten „Verbots(versuchen)“ beteiligt waren, gehören nicht einer rechtsradikalen Bewegung an. Vielmehr sind sie Mitglieder der scheinbar demokratischen Parteienlandschaft unseres Landes.

Welche Farben der zunehmende Faschismus hierzulande trägt, möge jeder für sich entscheiden.

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