Realsatire

IMG-20220818-WA0000Heute regnet es wahrscheinlich den ganzen Tag und für den Rest der Woche wohl auch und vielleicht auch noch die übernächste Woche. Das ist beruhigend, denn wir werden wenigstens wieder etwas Wasser im Lande haben und sind somit dem Tod durch Dürre und Verdursten knapp entronnen.

Die Klimaforscher::**##innen und Wetterfro(ö):##**innen schwanken noch, ob sie uns einen langen, kalten oder einen warmen Winter prophezeien sollen. Ich tendiere eher zum ersteren, denn ich kann mich an keinen September erinnern, wo ich schon mal den Ofen angezündet hätte. Das gibt zu denken!

Apropos Ofen, heute morgen war zu lesen, dass das tumbe Volk wegen der hohen Energiepreise verstärkt mit Holz heizt. Fachleute sind wegen des Feinstaubs besorgt und empfehlen, diesen Unsinn zu verbieten. Recht haben sie, sage ich, besser in klarer Luft erfrieren als mit einem warmen Hintern im Feinstaub elendiglich zu ersticken.

Aber – nicht verzweifeln liebe Landsleute ( also ich verzichte jetzt lieber auf die korrekte Ausdrucksweise und lasse die Leutinnen in Zukunft wieder weg. Ist mir doch zu dämlich!). Na ja, jedenfalls häufen sich im Netz die Bauanleitungen für Teelichtheizungen. Aber auch das ist nicht unproblematisch, denn es bedarf dazu eines oder zweier Blumentöpfe und die sind aus Ton. Mein Fernsehfritze erzählt mir neulich, dass er schon monatelang auf spezielle Dachziegel wartet, um seine PV-Anlage installieren zu können. Die Brennerei sagte im, dass das noch dauern würde, denn für die Riesenbrennöfen würde viel Gas benötigt.

Also rechtzeitig Tontöpfe kaufen, sonst sind sie „aus“. Und noch was, nicht vergessen, mindestens 500 Teelichte kaufen, denn da ist Aluminium dabei, welches auch sehr energieaufwändig in der Herstellung ist. Erste Aluminiumhütten haben schon geschlossen.

Aber, wir brauchen keine Angst zu haben, unser Superminister und das Pokerface im Kanzleramt sind Tag und Nacht bemüht, die Gasversorgung in Gang zu halten.

Mit der Energie, die ihnen der Kampf gegen den Schlächter im Osten verleiht, reisen sie durch die Welt, um die Guten unter den Mächtigen zu Gaslieferungen zu motivieren.

Katar zum Beispiel. Jeder weiß ja, wie vorbildlich die Arbeiter aus Indien und Pakistan während der Bauarbeiten zu den WM-Stadien behandelt wurden. Freundliche, gut klimatisierte Unterkünfte, fünf Wochen bezahlter Heimaturlaub, um nur zwei Wohltaten zu nennen.

Auch die anderen potentiellen Gaslieferanten in dieser Weltgegend können wir getrost in den Kreis der Guten aufnehmen.

Wer wird sich denn über ein paar Frauensteinigungen aufregen? Selber schuld, wenn sie vergewaltigt wurden, wären sie zuhause geblieben. Und Sklaverei von ein paar Hausmädchen von den Philippinen hat es auch schon immer gegeben. Die Frau sei dem Manne untertan, steht schon in der Bibel, so what?

 

Dass das Fracking in weiten Teilen der USA verwüstete Landschaften und eine zerstörte Trinkwasserversorgung hinterlässt, braucht uns nicht weiter zu stören. Schließlich verdienen die Amis ja auch eine Menge durch ihr Flüssiggas, das sie uns liefern.

Böse Zungen behaupten jetzt, wir würden von einer Abhängigkeit in eine weit schlimmere kommen. Aber – die können wir getrost ignorieren, das sind Nazis, Querdenker und sonstiges Gesocks.

Ein Problem bahnt sich mit Italien an. Da haben sie es doch tatsächlich gewagt, eine junge Frau zu wählen, die nicht mit der Meinung unserer Regierenden und der von Gorch-Fock-Uschi in Brüssel übereinstimmt.

Die hat doch tatsächlich gesagt, dass sie Italienerin sei, und dass das für sie an erster Stelle steht, und dass sie gegen den ungezügelten Zuzug von sogenannten Flüchtlingen sei.

Congratulationi Italia!

So geht das nicht! Die Wahl muss rückgängig gemacht werden. Uschi hat ja auch schon gesagt, dass sie ein paar „passende Instrumente“ in der Hinterhand hat, um diese Spaghettifresser jenseits der Alpen zur Räson zu bringen.

Italien ist ja Gründungsmitglied der EU, und eigentlich müsste man der zukünftigen Ministerpräsidentin zu ihrem Wahlsieg gratulieren. Unsere Außenministerin müsste mal runter fahren.

Also ich möchte nicht in Annalenas Haut stecken, einer Faschistin die Hand schütteln zu müssen, pfui Teufel, sag‘ ich.

Eigentlich dürfte man mit denen gar nicht reden, wie mit dem Putin. Von wegen, sich verständigen, Kompromisse finden, im Gespräch bleiben. Unsinn, Schnee von gestern.

Allerdings könnte es zunehmend schwieriger werden, wenn unsere Musterdemokraten mit Staaten, die nicht so wollen wie sie, nicht mehr reden. Ungarn, Italien, Russland und, in drei Jahren wieder Trump, wenn er wieder da ist. Aber vielleicht kehrt ja bis dahin auch bei uns wieder sowas wie Vernunft ein. Man darf die Hoffnung nie aufgeben.

Abschließend bleibt nur die Feststellung, dass wir im Besitz der Wahrheit sind, wir sind die Guten und in Bezug auf Demokratie sollen sich die Anderen gefälligst nach uns richten, denn, die haben ja keine Ahnung, was das ist.

Bisher nennt man uns das Volk der Dichter und Denker. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zum Volk der kalten Hintern werden.

 

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