Jeder von uns stand schon mal über einen Ameisenhaufen gebeugt und hat die putzigen Tierchen beobachtet: „Schau mal die da, siehst du das Blatt, das sie da trägt?“ „Das ist ja zwanzigmal so groß wie sie selbst! Wahnsinn, stell dir vor, wie viel du tragen müsstest, um dasselbe Verhältnis zu erreichen.“
So oder so ähnlich würde man wohl sprechen. Wenn ich mir das Land der Deutschen anschaue, überfallen mich ähnliche Gedanken und Gefühle.
„Ja was machen sie denn jetzt schon wieder? Ist das nicht nett?“
Tschechien würde seinem Nachbarn Deutschland nach Darstellung von Präsident Milos Zeman aus der Patsche helfen, falls die deutsche Energiewende scheitern und es zu Versorgungsengpässen kommen sollte. Sein Land werde sich anschauen, welche Folgen das Auslaufen von Atomenergie und Kohleverstromung in Deutschland haben werde, sagte Tschechiens Staatsoberhaupt am Donnerstag nach einem Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Prag. „Wenn es zu einem Mangel an Elektrizität kommt, wird Tschechien als bedeutender Exporteur sehr gerne bereit sein, Strom in die Bundesrepublik zu liefern – zu einem vernünftigen Preis.“ (Handelsblatt vom 27.8.2021)
Deutsche oder deutschstämmige Physiker wie Robert Oppenheimer, Werner Heisenberg, Albert Einstein, Ernst Jordan und Wolfgang Pauli waren führend in der Atomphysik. Heute haben wir eine Physikerin an der Spitze (ich spreche von der „mächtigsten Frau der Welt“ laut dem US-Magazin Forbes), die in einem einsamen Entschluss unter Umgehung des Parlaments den vorzeitigen Ausstieg aus der Atomenergie aufgrund der häufigen Tsunamis an deutschen Flüssen verkündet.
Und weil wir schon dabei sind, beerdigen wir die Kohleverstromung gleich mit. Gleichzeitig marginalisieren wir die deutschen Schlüsselindustrien. Neue Forschungen an modernen Kleinkernkraftwerken überlassen wir anderen, zum Beispiel dem „dubiosen“ Bill Gates. Wenn der dann wieder ein paar Milliarden dazu verdient, nennen wir ihn einen unersättlichen Gierhals.
Vielleicht hatte Milos Zeman ähnliche Gedanken wie wir bei der Betrachtung des Ameisenhaufens: „Ja was machen sie denn jetzt schon wieder? Jetzt wollen sie alles digitalisieren. Jedes Kind soll ein Tablet bekommen. Jedes Haus am besten eine Wärmepumpe. Alle sollen nur noch mit Elektroautos fahren. Ihre Kraftwerke schaffen sie aber ab?! Die sind ja wirklich putzig! Kommt Leute, das schauen wir uns an!“
Putzig ist auch das Verhältnis der Deutschen zu den Afghanen. Der ehemalige Verteidigungsminister Peter Struck sagte weiland markig, dass die Freiheit der Deutschen am Hindukusch verteidigt wird. Nun, vor kurzem kam unsere Micky-Maus-Armee aus Afghanistan zurück, sie wissen schon, die, deren Gewehre sich verbiegen, wenn sie heiß werden und die sich Hubschrauber vom ADAC ausleihen muss. 53 Männer und Frauen sind seit 2013 gefallen. Ihre Rückkehr war zum Fremdschämen. Anstatt ehrenvoll empfangen zu werden, duckte sich die politische Kaste nach hinten weg. Wofür sind diese Soldaten gefallen? Heute war zu lesen, dass die Gefahr bestehe, dass sich die Veteranen radikalisieren könnten. Ich könnte es ihnen nicht verdenken.
Der Boss-Dressman, der gegenwärtig den Außenminister mimt, hat es nicht geschafft, seine Leute rechtzeitig vor dem Taliban-Einmarsch außer Landes zu bringen. Das betrifft auch die Tausende von Helfer, die den Deutschen als Dolmetscher usw. zur Seite standen. Da gab es auch Gerangel zwischen Ministerialbürokratien, heißt es, und Fehleinschätzungen des BND, heißt es.
Die mächtigste Frau der Welt hätte das mit einem Wort lösen können, wenn sie denn gewollt hätte. Aber es ging ihr einfach a.A.v.! Ganz anders als 2015, wo sie mit einem Erlass ein paar Hunderttausend hereinließ. Aus „tief empfundenem Mitleid ihrer evangelischen Pfarrerstochterseele“ heraus. Kein Wort glaube ich davon! Es war damals einfach Entschlusslosigkeit und Schusseligkeit.
Dieselbe Unfähigkeit war übrigens bei der letzten Flutkatastrophe und dem Impfdebakel und der Digitalisierung und, und… zu beobachten.
Das neueste Experiment der fleißigen Ameisinnen ist auch noch putzig. Sie sind gegenwärtig dabei, ihre Sprache, Sie wissen schon, die der Dichter und Dichterinnen und Denker und Denkerinnen, zu ruinieren. Ganz wichtig ist auch, dass jeder Diverse und jede Diversin ein eigenes Klo bekommt. Aber das ist eh schon ziemlich wurscht, denn seit der Rechtschreibreform kann sowieso jeder, jedes und jede schreiben wie er und es und sie will. Außerdem gibt es auch schon sogenanntes Einfachdeutsch. Für die Abteilung: „Eh Alter, hast du Problem?“
Da kann man mit Recht einem Wahlplakat der Grüninnen zustimmen, das da sagt: „Unser Land kann viel, wenn man es lässt.“
Wenn man genau hinschaut, dann sieht man, dass Robert etwas blasser gedruckt ist und ein bisschen in den Hintergrund gerückt ist. Annalena erscheint mehr im Vordergrund.
Man könnte fast meinen, dass damit ausgedrückt werden soll: „Leute, ihr könnt sie schon wählen, der Robert ist Off dabei, falls sie mal wieder Kobold mit Kobalt verwechselt.“
Irgendwie kommt mir das recht patriarchalisch vor.