Wir schreiben das Jahr 1968. Ich war mit meinem Freund Peter per Anhalter auf einer Tour durch England, Schottland und Irland (mit 400 DM für vier Wochen). Im August, es war heiß, wir glaubten unseren Augen nicht trauen zu können, aber es war wahr: Die britischen Zeitungen meldeten, dass der Warschauer Pakt (das Pendant zur NATO) in die Tschechoslowakei einmarschiert war. Panzer in Prag!
Es war das Ende des sogenannten Prager Frühlings. Der damalige Sekretär der kommunistischen Partei der Tschechoslowakei, Alexander Dubcek, wollte „einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ schaffen. In den Augen der Machthaber im Kreml war das gefährlich, denn es gefährdete die Prämisse: „Die Partei hat immer recht!“
Der Begriff „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ ist selbstentlarvend, denn er impliziert, dass der Sozialismus, der in den 51 Jahren seit der Oktoberrevolution, also der gewaltsamen Machtübernahme der Kommunisten unter Lenin, praktiziert wurde, unmenschlich war.
Und genau das war er auch! In diesen Jahrzehnten starben Millionen in den Gulags, in Lagern und Gefängnissen und an den Grenzen. Über die andere psychische und physische Gewalt möchte ich hier gar nicht reden, das würde ein Buch füllen.
Damit Sozialismus funktioniert, muss eine Gleichschaltung der Meinungen stattfinden. Zudem ist die Grundannahme, nämlich dass „alle Menschen gleich“ seien, falsch.
Jeder Mensch ist ein einzigartiges Wesen, mit einzigartigem Karma auf einem einzigartigen Weg durchs Leben. Sozialismus ist dem Wesen nach faschistisch. Das Wort Faschismus kommt von Faszie. Das sind Bindegewebsstrukturen, die Muskeln und Organe umhüllen, sie gewissermaßen bündeln, sonst würden sie sich auflösen.
Gesellschaftlich gesehen bedeutet das im besten Fall eine möglichst gleiche Denke. Da wir Menschen aber verschieden sind, muss mehr oder weniger starker Druck ausgeübt werden.
Faschismus ist keine Frage von Links oder Rechts. Die Mechanismen sind bei der kommunistisch-sozialistischen Ausformung nicht anders als bei der nationalsozialistischen.
Beide wollen einen „neuen Menschen“ erschaffen, ohne lang zu fragen, ob die „Untertanen“ neu erschaffen werden wollen.
Die „Internationale bringt das Menschenrecht“ heißt es in der Hymne. Natürlich kann Sozialismus nichts mit dem Begriff Nation oder Heimatland anfangen. Alle sind gleich, alle haben dieselben Rechte und alle dürfen dort wohnen, wo sie wollen. So ist der Anspruch!
In der Friedrich Rückert Schule in Schweinfurt sind 90 % der Kinder Ausländer. In vielen anderen Schulen ist es ähnlich. Das ist unnatürlich.
In solcher Umgebung wird die Sprachentwicklung von deutschen Kindern verlangsamt und das hat auch Auswirkungen auf die intellektuelle Entwicklung, denn nach den Regeln der Gruppenpädagogik muss das Tempo von den Schwächeren bestimmt werden. Um allen gerecht werden zu können, müssten in jeder Klasse mindestens drei Lehrer mit unterschiedlichem sprachlichen Hintergrund sein. Haha – sage ich da nur.
Warum bringe ich gerade dieses Beispiel? Die letzten Jahre brachten uns ein starkes Anwachsen der linken Tendenzen des Faschismus, repräsentiert von den Grünen, der Linken als Nachfolgeorganisation der SED und Teilen der SPD.
Die Folge davon ist ein verstärkter Druck auf anders Denkende. Heute nennt man das Cancel Culture. Am deutlichsten zeigt sich der Druck in den Bereichen Migration, Energiepolitik und Klima.
Wer hier andere Positionen einnimmt, wird verfolgt. Als Friedrich Merz neulich mit den Stimmen der AfD eine Begrenzung der illegalen Einreise in Gang bringen wollte, musste er das auch erfahren. Seitdem werden sogar CDU Büros vom linken Mob bedroht.
Als am 11. April 1968 Rudi Dutschke, unsere Leitfigur der außerparlamentarischen Opposition, angeschossen wurde, druckten wir spätabends noch Flugblätter und verteilten sie in Diskotheken und Beatschuppen, um die Jugendlichen aufzurütteln.
Am 19. Januar 1969 verbrannte sich der arme, idealistische Student Jan Palach auf dem Prager Wenzelsplatz aus Protest gegen den russischen Einmarsch.
Den heutigen Jugendlichen mögen ähnlich radikale Gedanken durch den Kopf gehen, wenn sie Autos anzünden. Wir hatten damals auch solche Sprüche drauf wie „High sein, frei sein, ein bisschen Terror muss dabei sein.“
Im Nachhinein muss ich sagen, dass das, was wir damals in Bewegung gesetzt haben und jetzt in dieser Wokeness, Cancel Culture und Multikulti-Ideologie kulminiert, unserem Land nicht mehr gut tut.
In allen Bereichen triumphiert die Ideologie über die Ratio. Es ist gefährlicher geworden nachts auf den Straßen, und der gewohnte Wohlstand ist in Gefahr.
Wir Alten wissen noch, was das Wort „Schmalhans als Küchenmeister“ bedeutet. Für die Jungen wird es eine interessante Erfahrung.
Die prominenteste Aufgabe für ein Individuum auf seinem spirituellen Weg ist, sich nicht in die Negativität hineinziehen zu lassen und das ganze Treiben als Theater auf der Weltbühne anzusehen.