Ich war vor ein paar Tagen einige Stunden auf der Autobahn unterwegs. Das ist immer eine gute Gelegenheit, interessante Sendungen zu hören. Unter anderem hörte ich eine Sendung über Mali. Ich weiß nicht mehr genau, um welche Stammesgruppe es ging, aber mir gefiel was ich hörte. Da ging es um den Schutz und den Wert der eigenen Kultur, dass man sie erhalten wolle. Es ging um die Wertschätzung des Alters und um den respektvollen Umgang miteinander. Unwillkürlich wanderten meine Gedanken dann von Mali nach Deutschland, zu unserem Land.
Vor kurzem äußerte die Integrationsbeauftragte der SPD Aydan Özoguz Zweifel, ob es überhaupt so etwas wie eine deutsche Kultur gäbe. Mir fielen Namen wie Schiller, Goethe, Kant, Hegel und andere bekannte Namen ein. Ich dachte an Tradition und Brauchtum der deutschen Gaue und ich fragte mich, ob ein Mensch mit dieser Herkunft und diesem familiären Hintergrund überhaupt in der Lage ist, darüber zu urteilen. Ich empfinde das als respektlos. Wenn die Eltern erst 1958 aus der Türkei nach Deutschland kamen und sie in einem türkischen Milieu sozialisiert wurde (zwei Brüder von ihr betreiben übrigens ein islamistisches Internetportal), dann ist das, was sie als deutsch empfindet noch reichlich oberflächlich. Kultur ist etwas Gewachsenes, etwas, das über Generationen entstanden ist und was durch ähnliche Archetypen eine tiefe Verbindung schafft.
Wer wie ich längere Zeit im Ausland verbrachte, lernt schätzen, was Deutschland ausmacht. Da tauchen Begriffe wie Sauberkeit, Ordnung, Zuverlässigkeit auf. Das wird heute alles als antiquiert angesehen. Wenn das alles aber fehlt, dann wird einem das recht schmerzlich bewusst.
Ich habe keine Gegenrede auf Frau Özoguz Einlassung vernommen und das stimmt mich bedenklich. Trauen sich die Deutschen überhaupt noch, sich zu behaupten, angesichts des ständig virulenten Vorwurfs des Rechtsradikalismus? Jeder Volksgruppe auf diesem Planeten wird zugestanden, ein Recht auf eigenes Territorium, auf eigen Kultur zu haben. Wenn heute einer sagt,er möchte, dass Deutschland vorrangig für die Deutschen da ist, gilt er als Neonazi.
Es wird immer gesagt, Deutschland sei ein Einwanderungsland. Es gibt keine Einwanderungsländer. Auch die sogenannten klassischen Länder wie USA, Australien usw. sind das nicht, denn es waren immer schon die da, die schon lange da lebten. Deren Schicksal ist bekannt. Sie wurden verdrängt, vernichtet und ausgerottet. Ganze Kulturen wurden eliminiert und diffamiert. So wie Frau Özoguz es jetzt wieder tut. Da wundert sich dann die SPD, warum sie nicht mehr gewählt wird, nachdem sie mit der Agenda 2010 schon die Arbeiterschaft verraten hat. So ähnlich äußerte sich auch auf dieser Autobahnfahrt Michael Sommer, der Exvorsitzende des DGB in einem Interview.
Wir sind im Begriff, das was Deutschland bisher ausmachte, zu verlieren. Dazu gehört auch die Kultur des Miteinanderumgehens. Es gab bisher keine Zusammenrottungen von Großfamilien, die Polizisten bedrohen, wenn sie Knöllchen ausstellen. Es gab keine Leute, die mit Drohungen in Sozialämter stürmen, das Gleiche gilt für Gerichtsgebäude.
Was wir gegenwärtig anlässlich des G20 – Gipfels in Hamburg erleben, ist das Ergebnis eines seit längerem stattfindenden Aufweichens dessen, was Deutschland ausmachte.
Jeder kann kommen. Allen wird zugestanden, sich so zu verhalten, wie sie es von zuhause gewohnt sind. Dabei vergessen sie, dass sie vielleicht gerade deswegen von dort weg sind. Der Staat ist zu permissiv geworden. Wenn ich höre, dass es mittlerweile einige Tausend gewaltbereite islamistische Gefährder in Deutschland gibt, die man unmöglich alle überwachen kann, dann frage ich mich, warum man die hier lässt? Zählen die, die friedlich ihrer Arbeit nachgehen, so wenig, dass man sie unter ständiger Bedrohung leben lässt? Obwohl ich von meinem politischen Werdegang eher von Links komme, muss ich sagen, dass eben dieses Lager, und dazu zähle ich auch die Grünen, heute eher an einer Auflösung der deutschen Kultur interessiert ist.
Natürlich hat diese Haltung, dass immer der Staat, die Polizei zu aggressiv sei, im Laufe der Zeit Auswirkungen auf das Zusammenleben aller. Was sich in Hamburg abspielt, ist Landfriedensbruch und der Staat wagt nicht, entsprechend dagegen vorzugehen. Lieber wird in Kauf genommen, dass Eigentum von einfachen Leuten in Brand gesteckt wird.
Diesen Zerstörern ist überhaupt nicht bewusst, dass sie in einem der ganz wenigen Staaten dieser Welt leben, wo sie das, was sie tun, weitgehend ungestraft machen können. Sie treten das, was sie trägt, mit Füßen.
Es gäbe noch Etliches zu sagen, was sich in den letzten Jahren hin zum Negativen verändert hat, zum Beispiel, dass es Einbrüche im Minutentakt gibt…
„Erst wenn all das, was wir in diesem Land schätzen, weg ist, dann, Frau Özoguz, wird vielleicht auch Leuten wie Ihnen deutlich, was deutsche Kultur ist.“