Pädagogik 3

Kevin hat sich mal wieder so richtig daneben benommen. Als er mit Mama neulich beim Center Point Trendy Modern Outlet zum shoppen war, wollte er partout nicht aus dem Gameshop mit den neuesten Spielen. Mama war ganz verzweifelt und alles war ihr furchtbar peinlich. Als die beiden endlich wieder draußen im Auto saßen, Kevin hinten auf seinem Kindersitz schmollend, sagte Mama: „Zur Strafe darfst du morgen nicht zu Jason auf die Geburtstagsparty.“
Kevin antwortete nicht.

Was macht Mama falsch?
Es ist falsch, irgendwelche Strafen für unpassendes Verhalten zu verhängen. Kinder erleben das als ungerecht, weil sie keinen Zusammenhang zu ihrem unerwünschten Verhalten sehen, der ja auch nicht existiert. Die Folge ist, dass sie eventuell noch bockiger werden, weil sie sich fragen, was das eine mit dem anderen zu tun hat.
Strafen oder besser Konsequenzen, müssen immer im Zusammenhang mit dem gezeigten Verhalten stehen. Wesentlich sinnvoller wäre es, wenn Mama sagen würde: „Ich habe mich wahnsinnig über dich geärgert und ich habe die nächste Woche keine Lust, dich mitzunehmen.“ Da ist der Zusammenhang klar und Kevin wird das auch eher einsehen, als wenn er jetzt zwei Tage nicht fernsehen darf oder auf die Geburtstagsparty verzichten muss. (Im Moment sieht er allerdings gar nichts ein, weil er schmollt.)
Das Nichtmitnehmen dagegen wird ihn mehr zum Nachdenken bringen, muss er doch dabei auf den schon traditionellen Besuch bei KFC zum Milchshaketrinken verzichten. Das tut weh und der Zusammenhang zu seinem Benehmen ist deutlich.

Unnötig zu sagen, dass Mama bei ihrer konsequenten Haltung bleiben muss und sich nicht davon abbringen lassen darf. Auch nicht durch Versprechungen und „süßes“ Verhalten. Die Folgen wären schrecklich. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.

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