Leichen im Keller

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Eine der Schulen der indischen Philosophie, das Vedanta, kennt den Begriff Maya. Das bedeutet, dass alles, was wir wahrnehmen, Illusion ist.

Um das zu verdeutlichen, führt man gerne das Beispiel der Fata Morgana an. Hier erkennt jeder, dass das Bild einer Oase in der flirrend heißen Luft der Wüste eine Illusion ist.

 

Jedoch, diese Täuschung ist nur möglich, weil die Sonne scheint. Ohne Sonne keine Fata Morgana. „Leichen im Keller“ weiterlesen

Warum musste Jesus sterben?

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Noch immer die meisten der Deutschen gehören einer der zwei großen Kirchen an. Auch ich war ein gut Teil meines Lebens Mitglied der Evangelischen Kirche. Schon in der Volksschule mussten wir den Kleinen Katechismus auswendig lernen. Dann kam der Kindergottesdienst, mit

Anwesenheitspflicht, die auch durch die Unterschrift des Diakons bestätigt wurde. Zu häufiges Fehlen wurde mit der Androhung der Verweigerung der Konfirmation geahndet. Schließlich folgte der Präparanden- und Konfirmandenunterricht. Zur Konfirmation mit Vierzehn bot mir Onkel Gustav die erste Zigarette an. „Warum musste Jesus sterben?“ weiterlesen

Der Himmel auf Erden

IMG_20221215_171542Es gibt zwei wesentliche Unterschiede zwischen den sogenannten Wüstenreligionen und den Religionen des Ostens.

Zu ersteren zählen das Judentum, das aus ihm hervorgegangene Christentum und der Islam. Alle drei sind monotheistisch. Alle drei kennen den strafenden, richtenden und auch liebenden und verzeihenden Gott.

Wer an ihn glaubt, sei es nun, dass man ihn Allah, Jahwe oder Christus nennt, wird belohnt und ins Himmelreich aufgenommen. Dies kann, je nach Glaubensrichtung sehr verschieden aussehen. Alle drei kennen die ewige Verdammnis. „Der Himmel auf Erden“ weiterlesen

Das Gute im Schlechten

IMG_20230505_165338Wir leben in einer Zeit, in der die Aufspaltung der Gesellschaft immer weiter voranschreitet und von politischen Interessen sogar gefördert wird.

Jede dieser Interessengruppen wähnt sich im Besitz der Wahrheit und streitet erbittert um ihre Durchsetzung. Man selbst vertritt das Gute, die Anderen sind die Bösen.

Es ist dieses ewige Aufteilen in Gut und Böse, welches nur zum Negativen führen kann.

Aber – wer wären wir, wenn wir den Weltenlauf ändern könnten, das heißt, Yin und Yang werden sich bis zum Ende der Zeit abwechseln. Wie das Symbol zeigt, ist das Gegenteil des gerade Herrschenden auch dann vorhanden, wenn dieses am stärksten gegenwärtig ist, was durch den andersfarbigen Punkt dargestellt ist.

Im Yoga nennen wir diesen Wechsel Prana, die Lebensenergie. Sie zirkuliert in den beiden Hauptnadis Ida und Pingala: Mond und Sonne, kühl und heiß, essen und ausscheiden. Erst wenn durch die Kraft des Yoga diese Energie im zentralen Nadi Susumna aufsteigt, ist der Yogi Herr über die Materie. „Das Gute im Schlechten“ weiterlesen

Folgt eurem Herzen

IMG_20221006_133712Von den Dogmatikern der Religionsgemeinschaften war in der Vergangenheit immer wieder der Vorwurf zu hören, dass sich jeder seine eigene Religion zurechtlege. Es werde unbekümmert der Glaube an Karma mit den Weisheiten der Hopis und den Jenseitsvorstellungen der alten Ägypter gemischt, garniert mit dem tausendjährigen Mayakalender.

Das alles widerspreche der wahren Lehre, wie sie in der Bibel so deutlich zum Ausdruck kommt. Dabei wird gerne verschwiegen, dass Jesus Christus kein einziges geschriebenes Wort hinterlassen hat und die Evangelien der Herren Matthäus, Markus, Lukas und Johannes beileibe nicht von diesen geschrieben wurden, sondern von ganz anderen – Jahrzehnte später.

Ich hatte kürzlich das Vergnügen einer Nilkreuzfahrt und kam so etwas intensiver mit den religiösen Vorstellungen der alten Ägypter in Berührung. Wir haben hier mit einem vollkommen anderem und mit nichts zu vergleichendem Götterpantheon zu tun. Ihr ganzes Leben war auf das Jenseits ausgerichtet. Es war immens wichtig, eine Grabstätte zu haben. Die Leiche sollte unversehrt sein. Deshalb entwickelten sich ausgefeilte Techniken zur Mumifizierung. Da die Sonne im Westen verschwand, war das Westufer des Nils der Ort der Grablegung. Alle Königsgräber sind dort. Die Arbeiter, die sie anlegten, durften nie auf das von den „Lebenden“ bewohnte Ostufer übersetzen.

Im Christentum finden wir nicht weniger seltsame Vorstellungen. Vielfach wird geglaubt, dass sich unmittelbar nach dem Tod die Seele auf die Reise Richtung Himmel macht, während der Körper im Grab ruht. Davon ist in der Bibel nicht die Rede. Eine Trennung zwischen Seele und Körper gibt es nicht.

Wer stirbt, ist tot! Nur die Gläubigen werden am Jüngsten Tag erweckt. Über die anderen wird Gericht gehalten.

In den Berichten über sogenannte Nahtoderfahrungen tauchen Bilder von hellem Licht am Ende eines Tunnels auf, Jesus erscheint, verstorbene Angehörige erscheinen usw.

Wir wissen nicht, ob das nicht alles chemische Reaktionen des immer noch aktiven Gehirns sind.

Freunde des Buddhismus reden vom Nirvana, in das sie eingehen. Das ähnelt dem Glauben an den Himmel. Dabei handelt es sich um etwas ganz anderes. Nirvana bedeutet schlicht und einfach verlöschen. Das Feuer des Karmas erlischt mangels Brennstoff in Form von neuem Karma. Der Buddhismus kennt keine Seele oder Geist. Wenn alles Karma aufgearbeitet ist, bleibt einfach – Nichts.

Das Erstaunliche an all dem ist, dass alle glauben, sie haben recht und die anderen nicht. Die Indianer Nordamerikas erkannten in den Mondkratern ein großes Kaninchen. Die Inkas verehrten die Sonne. Sie sind in guter Gesellschaft mit den Japanern und den Ägyptern.

Die Verehrung der Sonne erscheint vernünftig, ist sie doch das Mächtigste, was wir jeden Tag wahrnehmen. Wenn sie nicht scheint, geht es mit der Stimmung bergab. Ihr Licht und ihre Wärme sind der Inbegriff für Leben.

Kein Mensch weiß, was richtig ist. Niemand ist bisher zurückgekommen, um zu berichten. Jede Kultur hat ihre eigenen vielfältigen Vorstellungen von der Macht, die wir Gott nennen. Wenn man die Frühgeschichte des Christentums ansieht und das Wirken der Kirchenväter betrachtet, wird sehr deutlich, wie da eine Religion zusammengebastelt wurde. Es gab viele verschiedene Meinungen, die sehr erbittert gegen die der Anderen vertreten wurden. Es gab Treffen, Meetings – wie wir heute sagen, bei denen dann endgültig festgelegt wurde, was hinfort geglaubt werden sollte. Basta hieß es, das ist jetzt wahr und wer anderer Meinung ist, ist ein Ketzer und den verbrennen wir mal vorsorglich. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder glauben könnte, was ihm passt.

Das alles erscheint sehr willkürlich und insofern ist es nur vernünftig, wenn man für sich aus dem Herzen heraus eine Vorstellung von Gott entwickelt. Manche sind berührt, wenn sie einen uralten Baum sehen. Bei anderen ist es das Meer oder die Berge des Himalayas.

Das ist auch völlig egal, weil es darum gar nicht geht. Ehrlicherweise müssten alle Menschen mit der Behauptung übereinstimmen, dass keiner recht haben kann, denn sonst müssten ja alle anderen unrecht haben, aber die sind ja auch nicht blöd.

Der dänische Philosoph Sören Kierkegaard brachte klar zum Ausdruck, worum es wirklich geht: Die Überwindung des eigenen Egos, das heißt eine erweiterte Wahrnehmung des Seienden, ist nur möglich, wenn man sich einer Instanz außerhalb seiner selbst überlässt. Im Islam heißt das „Inshallah“, die Alten sagten: „Der Herr wird es schon richten.“ Im Hinduismus nennt man es Bhakti. Im Karma-Yoga heißt es, seinen Teil zu tun und nicht nach den Ergebnissen zu fragen. Es geht nur darum, die Grenzen des Egoismus zu sprengen und Kontakt zum „großen Generator“, von dem niemand weiß, was es wirklich ist, aufzunehmen.

Jeder Weg dahin ist individuell und alle Religionen, Philosophien und Ismen sind nur Angebote, die man sich anschauen kann, um zu entscheiden, ob sie für einen passen.