Ein Freund von mir weilte kürzlich einmal wieder in Berlin. Ich fuhr früher auch immer wieder mal hin, auch zu jährlichen Klassenfahrten mit Bundestag und KZ-Gedenkstätten, was halt so dazu gehört.
Jetzt war ich schon ein paar Jahre nicht mehr da, weil es mir vor dem meisten, was von dort kommt graut.
Ich fragte ihn, wie denn so sein Eindruck war und er sandte mir ein paar schöne Bilder, unter anderem auch die, die Sie hier sehen. Das nebenstehende ist direkt neben dem Bundestag aufgenommrn.
Zunächst ein kleiner Einschub. Ich habe Sozialarbeit studiert, weil ich den Menschen helfen wollte und weil ich, soweit es mir möglich war, für mehr Gerechtigkeit eintreten wollte. An dieser Einstellung hat sich nichts geändert. Eine der Yamas, der Ethik des Yoga, ist Satya, das bedeutet Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit oder auch Authentizität. Verlogenheit macht mich auch heute noch krank! „Wegschauen gilt nicht!“ weiterlesen


Wir schreiben das Jahr 1968. Ich war mit meinem Freund Peter per Anhalter auf einer Tour durch England, Schottland und Irland (mit 400 DM für vier Wochen). Im August, es war heiß, wir glaubten unseren Augen nicht trauen zu können, aber es war wahr: Die britischen Zeitungen meldeten, dass der Warschauer Pakt (das Pendant zur NATO) in die Tschechoslowakei einmarschiert war. Panzer in Prag!
Vor fünfzig Jahren wurde in New York das Musical „Hair“ uraufgeführt. Auch bei uns schlug das wie eine Bombe ein. Wir fuhren damals mit meinem Fiat 600 (Kaufpreis 250 DM!) nach München, um auch was von dem Feeling der Freiheit mitzukriegen. Das kann sich ja heute keiner mehr vorstellen, wie das damals war. Wenn wir zum Beispiel mit unseren kostbaren Levi’s in die Schule kamen, wurden wir angepflaumt: „Seit wann kommt man denn mit Arbeitshosen in den Unterricht?“
Man spürt es geradezu im Gespräch mit einem Dummen, dass man es gar nicht mit ihm persönlich, sondern mit über ihn mächtig gewordenen Schlagwörtern, Parolen etc. zu tun hat.
Vor einigen Jahrzehnten hatte ich während eines Yogakurses ein berührendes Erlebnis. Einer der Teilnehmer war ein älterer Herr, der schon ziemlich steif war und nur mit Mühe Asanas ausführen konnte.