Carpe Diem oder was?

Img 20231216 084006Jeder kennt mittlerweile den Satz: „Carpe Diem“. Wer ihn hört, nickt entweder weise oder nachdenklich oder mit leisem Bedauern. Alle sind dann fest entschlossen, diese Weisheit mehr zu beachten – ab morgen.

In der Regel interpretieren wir diese zwei Worte als Erinnerung, unsere Möglichkeiten, das, was das Leben uns bietet, auszuschöpfen.

Das ist eine Missinterpretation!

Warum? „Carpe Diem oder was?“ weiterlesen

Der Weg

Img 20230826 134930Ich habe heute morgen Worte eines recht bekannten spirituellen Meisters gelesen.

Sie lauteten: „Wem langweilig ist, der ist aus dem kosmischen Prozess, der Leben heißt, ausgestiegen.“

Was anfänglich nicht zu verstehen ist, ist eigentlich ganz einfach: Die Essenz dieses kosmischen Prozesses ist reines Bewusstsein. An dieses können wir uns nur annähern und versuchen, so gut wie es uns möglich ist, im Hier und Jetzt bewusst zu leben. Je besser das gelingt, desto mehr entfaltet sich die Glorie des Seins. Alles ist dann interessant und wertvoll, selbst eine Fliege, die vor uns auf dem Tisch herumkrabbelt. Wie sollte da also Langeweile entstehen? „Der Weg“ weiterlesen

Wie ein Schmetterling

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In den letzten drei Artikeln über das Weltbild des Yoga habe ich beschrieben, wie die materielle Welt aufgemacht ist. Die Samkhya-Philosophie (Samkhya bedeutete Zahl) nennt verschiedene Ebenen der Materie:

Angefangen bei der grobstofflichen, also der, die mit den Sinnen erfassbar ist, bis zur feinsten, der kosmischen Intelligenz (Mahat oder Buddhi), die das Ichbewusstsein (Ahamkara) bildet.

Aber selbst dieses Feinste basiert auf den drei Gunas.

Als weltliche Menschen sind wir mehr oder weniger in der sinnlichen Welt gefangen. Die meisten von uns sind Reiz-Reaktionswesen, die auf entsprechende Sinnesreize von außen reagieren. „Wie ein Schmetterling“ weiterlesen

Das Weltbild des Yoga Teil 3

Frontyuvhdr
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Das zweite Prinzip ist Rajas, das Veränderliche. Rajas bedeutet Staub. Es ist der Drang, tätig zu werden, etwas zu bewirken, zu handeln. Es trübt das reine Bewusstein des Sattvaguna und legt sich wie Staub vor die reine Erkenntnisfähigkeit. Rajas holt dich aus der klaren sattvischen Wahrnehmung.

 

Ich erinnere mich an eine Urlaubssituation. Es war in der Kathedrale von Vannes in der Bretagne. Ich schlenderte in Touristenmanier durch den hohen, halbdunklen Raum und fand mich plötzlich vor einem Bild, das Jesus zeigte. Mir sind keine Einzelheiten mehr deutlich. Ich weiß aber noch, dass ich wie angewurzelt davor stehen blieb, gefesselt von dem Gesichtsausdruck. Da war so viel innere Schönheit und Klarheit. Es zeigte eine entschlossene Männlichkeit, die nichts mit maskuliner Härte zu tun hatte, sondern geprägt war von einer unendlich großen inneren Sicherheit und Reife. Ich fühlte mich in vollkommenem Einklang mit ihm und hatte nur noch den einen Wunsch, so zu werden wie er, so naiv das jetzt klingen mag. Mir erschien in diesem Moment mein Leben und die Ziele, die ich anstreben wollte ganz klar. Es gab kein Wenn und Aber. Nach einiger Zeit nahm ich wahr, dass der Eindruck verflachte. Die Gedanken kamen wieder. Wir wollten ja weiter, uns die Fußgängerzone mit den alten Häusern noch anschauen.

Das ist das Rajasguna. Es treibt uns weiter, lässt uns nicht ruhen. Wenn du ganz erfüllt mit ”Ich will…” und ”Ich muss unbedingt..” bist , dann dominiert Rajas. Du kannst es auch spüren, wenn dein Denken und Empfinden von Wut oder Ärger bestimmt wird. Dann ist es oft nicht möglich, klar und einigermaßen objektiv zu denken, weil Rajas Sattva überlagert. Auch in der unbelebten Welt kannst du Rajas beobachten. Im Blitz, im schnell fließenden Wasser usw. „Das Weltbild des Yoga Teil 3“ weiterlesen