„Amen dir sage ich heute mit mir wirst du sein in dem Paradies.“ So lautete der Satz, den Jesus am Kreuz zu dem reuigen Schächer sprach. In einem sehr interessanten Text von Siegfried Wittwer beschreibt dieser eine für mich völlig neue Sicht auf diesen Satz. Bisher war klar: Der Schächer bereut seine Sünden, vertraut auf Jesus und zieht mit ihm nach dem Ableben ins Paradies ein. „Blick ins Jenseits“ weiterlesen
Das Leben ist ein langer,ruhiger Fluss
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Vor ungefähr vierzig Jahren hatte ich in einem meiner Yogakurse eine sehr aktive alte Dame, Frau Braun, Anfang achtzig. Sie war gerade dabei, Russisch zu lernen.
In der Stunde, an die ich mich gerade erinnere, ging es um die Gleichmut. Es gibt diesen bekannten Ausspruch: „Wie ein Lotosblatt auf dem Wasser schwimmt, ohne nass zu werden, so bleibt der Yogi unberührt von den Wechselfällen des Lebens. Für ihn ist heiß und kalt, erwünscht oder unerwünscht, Tag und Nacht gleich. Sein Denken ist immer gelassen beobachtend.“ „Das Leben ist ein langer,ruhiger Fluss“ weiterlesen
Satya
Wir kennen im Yoga den Begriff Satya, das heißt Wahrheit. Natürlich ist das vom Standpunkt eines Yogis aus zu sehen. Im Stadium des Samadhi, in dem der Beobachter und das Objekt eins sind, existiert auch die Trennung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht mehr. Das heißt zum Beispiel, wenn der Yogi einen Tonkrug betrachtet, dann erfasst er dessen Potential in seiner Totalität. Er „sieht“ den Ton, aus dem er gemacht wurde, die Gegenwart, in der er benutzt wird und er „sieht“ den Zerfall. Wenn so ein Mensch etwas sagt, dann ist das wahr, weil er das Ganze erfasst und nicht nur Teile, wie wir mit unserem, wie wir alle wissen, nicht immer klarem Denken. „Satya“ weiterlesen
Karma Yoga
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In der Bhagavad Gita erklärt Krishna dem Arjuna auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra die verschiedenen Systeme des Yoga. Einer davon ist Karma Yoga, das Yoga der Tat.
„Bringe all dein Handeln mir dar, o edler Arjuna.“
Dieser Satz ist kurz und lapidar und kann doch unser ganzes Leben verändern. Sehen wir uns an, was uns das Dasein schwer macht. „Karma Yoga“ weiterlesen
Juda verrecke
…mit diesem Schmähruf zogen die braunen Horden während der Nazizeit durch Deutschland und terrorisierten jüdische Mitbürger, zerstörten ihre Wohnungen und Läden und beraubten sie ihrer Identität.
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Ich war verreist und war erschrocken, als ich bei den wenigen Gelegenheiten, an denen ich WLAN hatte, erfuhr, dass vor dem Brandenburger Tor von linken und arabischen Antisemiten israelische Fahnen verbrannt worden waren.
Ist es wieder so weit? Es scheint so. Wenn Musliminnen mit Kopftuch durch die Straßen laufen, wird das als Zeichen von Identitätsfindung gewertet. Wenn Juden ihre Kippa tragen, gilt das als Provokation. Manchmal stehe ich staunend da und sehe, was in diesem Land vorgeht. Es wird ja wohl niemanden wundern, dass die vielen unkontrolliert eingereisten Fremden ihre Sitten, Gebräuche und ihre Konflikte mit importiert haben. Gleichzeitig geht das einher mit einer für mich unverständlichen Islamophilie. Wenn man genau hinschaut, dann ist der Islam unter den Weltreligionen die, von der am meisten Unterdrückung, vor allem der Frauen, Gewalt und undemokratisches Verhalten ausgeht. Seltsamerweise wird das gerade von den Linken nicht gesehen. Eigentlich müsste durch die progressive Linke ein Aufschrei gehen, wenn Frauen mit diversen Verhüllungen durch die Straßen gehen und wenn sie sehen, wie undemokratisch die arabische Welt, auch die palästinensische ist.
Gehen wir noch einmal zurück zu den antisemitischen Ausschreitungen in Berlin. Hier hat der Staat wieder einmal versagt. Es ist Aufgabe des Staates (im Yoga sagen wir Dharma), alle Bürger zu schützen. Dies muss notfalls mit der erforderlichen Gewalt geschehen, also einer Hundertschaft berittener Polizei und Wasserwerfern. Der Staat ist kein Yogaashram, in dem Menschen leben, die das Gelübde zur Gewaltlosigkeit abgelegt haben. Diese Schutzfunktion, gerade der Juden, muss eingehalten werden, auch wenn alles Islamische im Moment in den Himmel gehoben wird. Wenigstens auf dem Papier haben wir noch den Gleichheitsgrundsatz für alle.
Gerade Deutschland mit seiner Holocaustvergangenheit hat eine besondere Verantwortung gegenüber den Juden. Es war der traurige Gipfel einer Jahrhunderte langen Vertreibung und Verfolgung. Ohne den Holocaust würde es den Staat Israel nicht geben. Seit dem Fall von Masada im Jahr 73 sind die Juden auf der Flucht. Es sollte nachvollziehbar sein, dass sie nicht mehr bereit sind, dieses Stück Land herzugeben, das sie seit 1947 aus einer brachliegenden Ödnis zum Blühen brachten.
Wir feiern morgen die Geburt des Christus, des im Alten Testament angekündigten Messias. Jesus war Jude. Er hatte nie vor, eine neue Religion zu erschaffen. Er war Reformator, wie Luther. Sein Anliegen war, die in Formen erstarrte jüdische Religion wieder mehr für die wahren Inhalte hinter den Formen zu öffnen.
Aus dem dann doch entstandenen Urchristentum wurde recht zügig die katholische, allein selig machende Kirche, die bald wieder in Formen und Dogmen erstarrte und über fast zwei Jahrtausende von den Kanzeln herab lehrte, dass die bösen Juden „unseren“ Herrn Jesus Christus ans Kreuz geschlagen haben. Sie tränken das Blut von Säuglingen und schändeten den Leib Christi, indem sie Oblaten stehlen usw. Somit sind wir, die wir uns Christen nennen, schuld am tief verwurzelten Antisemitismus.
Daran sollten wir vielleicht denken, wenn wir morgen vor den Krippen stehen. Darin lag nicht nur Gottes Sohn, sondern auch ein Jude.
Es ist eine dieser Paradoxien, mit denen ich immer noch nicht ganz klar komme, wie man sich das Alte Testament, also auch die jüdische Thora, einverleiben kann und doch als Christ Antisemit sein kann.
Aber wundern sollte es einen dann doch wieder nicht, wenn man die Lehren der verschiedenen Kirchenväter, die sich erheblich voneinander unterscheiden, vergleicht und sieht, wie dann im Lauf der Jahrhunderte, auch aus politischen Interessen, eine Religion zusammengebastelt wurde.
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