Die Sache mit der Realität

Oznor
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Der Mensch ist keine Insel, so heißt ein bekanntes Wort. In der Tat, wir können uns noch so sehr von der äußeren Welt zurückziehen, sie holt uns immer wieder ein.

Letztlich bleiben wir ein Teil von ihr. Den Buddhisten ist das schon immer bewusst. Keines existiert ohne das andere.

Vor einigen Jahrzehnten, zu Zeiten der New Age Bewegung, versuchte man das lineare Denken zugunsten des vernetzten Denkens zu favorisieren.

Der Erfolg war bescheiden. Warum? Weil wir bei näherem Hinsehen wie die Blinden in der Welt herumtappen. Unsere Wahrnehmung von dem, was wir als Realität ansehen, ist äußerst rudimentär. „Die Sache mit der Realität“ weiterlesen

Sekundenglück

Img 20221215 171326In der „Declaration of Independence“, der Unabhängigkeitserklärung der USA, finden wir den Satz:

„The pursuit of happiness is a belief, that everyone should be able to follow their dreams and do what makes them happy, without the government getting in the way. This idea is an important part of the Declaration of Independence.”

Das Streben nach Glück ist ein urmenschliches Bedürfnis. Wir alle wollen glücklich sein. Was ist Glück? Da fallen mir Begriffe ein wie “frei sein, keine Sorgen haben, Geborgenheit, irgendwo dazu gehören, Fröhlichkeit, Lachen, Unbeschwertheit, keine Angst haben (vor der Zukunft), gute Beziehungen zu anderen Menschen usw”.

Wenn wir das als Ganzes sehen, also sozusagen als Paket, erscheint das als ein unmögliches Unterfangen. „Sekundenglück“ weiterlesen

Samskara-Vasana

Img 20241216 120808Vor einigen Jahrzehnten besuchte mein Guru, Dr. Jayadeva Yogendra, Deutschland. Sadhakas aus ganz Europa und Kanada kamen in das Yogazentrum in Süddeutschland, um ihm zu begegnen, so auch ich.

Eine Woche Zusammensein mit Gleichgesinnten, mit Meditationen und Vorträgen von unserem Guru. Einer der Sadhakas, nennen wir ihn Harry, kam aus Spanien. Ich kannte ihn schon vom Yogainstitute Bombay. Er war schon lange als Yogalehrer in verschiedenen Gegenden der Welt tätig, so zum Beispiel im Libanon während des Bürgerkriegs. Er war ein humorvoller Typ, ganz im Gegenteil zu manchen „Would be Yogis“, die ihre Sadhana todernst vor sich hertragen und die auf mich immer etwas blasiert und arrogant wirken. Wir verstanden uns gut. „Samskara-Vasana“ weiterlesen

Wir haben uns geirrt!

Img 20210629 143512Wir schreiben das Jahr 1968. Ich war mit meinem Freund Peter per Anhalter auf einer Tour durch England, Schottland und Irland (mit 400 DM für vier Wochen). Im August, es war heiß, wir glaubten unseren Augen nicht trauen zu können, aber es war wahr: Die britischen Zeitungen meldeten, dass der Warschauer Pakt (das Pendant zur NATO) in die Tschechoslowakei einmarschiert war. Panzer in Prag!

Es war das Ende des sogenannten Prager Frühlings. Der damalige Sekretär der kommunistischen Partei der Tschechoslowakei, Alexander Dubcek, wollte „einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ schaffen. In den Augen der Machthaber im Kreml war das gefährlich, denn es gefährdete die Prämisse: „Die Partei hat immer recht!“ „Wir haben uns geirrt!“ weiterlesen