Morituri te salutant

Screenshot 20240712 134111 Com.zhiliaoapp.musicallyIch kam 1946 zur Welt, ein Jahr nach Kriegsende. Es war eine Zeit der Knappheit und in diesem Stil wuchsen wir Kinder auf. Zum Beispiel wurde mir gesagt, dass ich erst ein Fahrrad bekäme, wenn abzusehen war, dass ich damit auch als Erwachsener noch fahren kann. Kleidung gab es erst, wenn die alte kaputt war und nicht mehr genäht werden konnte, was selten vorkam. Diese Erziehung sorgte dafür, dass ich heute noch Klamotten trage, die im Schnitt 15- 20 Jahre alt, aber eben noch gut sind. Deswegen ist der ökologische Fußabdruck meiner Generation sehr gering, auch wenn dieser kleine Teenager aus Schweden was anderes sagt.

Aber das ist eine Geschichte, die ein andermal erzählt werden soll.

Heute geht es mir darum, dass wir uns klar werden, wie privilegiert wir sind. Wir haben das Glück (wenn ich es mal so ausdrücken darf), dass wir in einer Zeit leben, die ohne Krieg ist, wenigstens auf diesem Kontinent. Das war noch nie da. Alle Generationen vor uns erlebten mindestens einen Krieg. Meine Großelterngeneration sogar deren zwei.

Diese lange Zeit des Friedens schafft ein Bewusstsein, dass das ein natürlicher Zustand sei, der sich auch nie ändern werde. Dabei wird übersehen, dass unsere über alle Maßen intelligente und fähige Regierung alles tut, dass der Krieg auch für uns erfahrbar wird.

Hier eine Zahl, die die meisten wahrscheinlich gar nicht kennen. Durch den Angriffskrieg der Deutschen auf die Sowjetunion starben 26 Millionen Russen.

Jetzt liefern wir Waffen an die Ukraine und seit neuestem geben wir auch die Erlaubnis, sie außerhalb der Ukraine, also in Russland selbst, einzusetzen.

2014 reiste der damalige US-Außenminister John Kerry in die Ukraine, um dort für die Demokratie einzutreten. Das ist natürlich Blödsinn. Es ging dabei darum, die Einflusszone der USA nach Osten auszudehnen und die Ukraine wirtschaftlich auszubeuten. Putin hat sich das eine Weile angesehen, hat dann zunächst die Krim besetzt und ist vor zwei Jahren in die Ukraine einmarschiert. Damals fanden an der Grenze massive Truppenkonzentrationen statt. Es waren Hunderttausende Soldaten.

„Warum macht er das?“, fragten unsere Intelligenzbestien. Der wird doch nie einen Krieg anfangen. Hat er aber!

Nicht zuletzt deswegen, weil die ukrainische Regierung zuvor jahrelang ihre eigenen Landsleute im Donbas bombardierte und diese traditionell überwiegend russisch orientiert ist, im Gegensatz zur Westukraine.

Unsere glorreiche Außenministerin, die „vom Völkerrecht herkommt“ vertritt ja die Ansicht, dass durch immer mehr Waffen Frieden entsteht. Ein völlig neuer Ansatz. Vielleicht hat sie den schon in ihrer Masterarbeit von der London School of economics entwickelt. Übrigens ist diese Arbeit bis heute nicht veröffentlicht, obwohl das Usus ist bei dieser Institution. Was sagt uns das?

Auf der obigen Karte sehen Sie die wirtschaftlichen Interessensgebiete, die die Ölgiganten Exxon und Shell in der Ukraine haben. Und da haben Sie auch den wahren Grund für den Krieg.

Da wir auf dem US-amerikanischen Schachbrett die Rolle der Bauern spielen, machen wir mit. Weil wir Deutsche sind, mit fest verwurzeltem Untertanentum, wollen wir es ganz besonders gut machen und lassen uns von der grünen Politsekte zur Speerspitze des Krieges machen.

Es wird fest davon ausgegangen, dass die Russen sich das bis zum Sanktnimmerleinstag gefallen lassen. Es hieß ja auch: „Der marschiert da nie ein.“

Angenommen, liebe Leser, wir wachen morgens auf und erfahren, dass eine Rakete auf Berlin niedergegangen ist.

Als philosophisch denkende Menschen wird da die Frage greifbar, was denn wirklich wichtig ist im Leben.

Das menschliche Denken ist ja so clever, dass es fest davon ausgeht, dass immer die anderen sterben. In so einer Situation, in die wir jetzt immer weiter hineingetrieben werden, sind wir selbst dabei.

Wie immer, können wir als Individuen nichts ändern. Was wir aber tun sollten, was wir übrigens jeden Tag tun sollten, ist zu reflektieren, was wirklich zählt.

Eine russische Atomrakete fliegt 34 000 km/h schnell. 1830 km sind es von Moskau nach Berlin!

Als Yogaadept bin ich gewohnt, in jeder Situation zu fragen: „Was will mir das sagen? Welche Bedeutung hat dies oder das für mein Leben?“

Ich wünsche Ihnen, dass Sie diesen Gedanken auch für sich überlegenswert finden.

 

 

 

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