Immer wieder Sünde

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Das Osterfest, das wichtigste Fest der christlichen Religion, ist vorbei. Wir haben leere Kirchen erlebt. Manche saßen vor ihren Computern und haben mitgebetet und die Liturgie mitgesungen. Alles war anders und doch tauchen bei mir immer wieder dieselben Fragen auf, wie jedes Jahr.

Einerseits wird von der „Frohen Botschaft der Auferstehung“ gesprochen und im selben Augenblick taucht das Wort Sünde auf. Jesus, heißt es, sei als Mensch auf die Welt gesandt worden, um zu sterben und die Menschen von ihrer Sünde zu befreien.

Spontan möchte man rufen: „Nein, tu das nicht, wegen mir brauchst du nicht zu leiden!“ „Immer wieder Sünde“ weiterlesen

Schuldig?

IMG_20190818_193024Unser Denken ist ein wundervolles und auch schreckliches Ding. Es führt uns in geistige Höhen und wirft uns Augenblicke danach in die Hölle. Es lässt uns Maschinen erfinden, mit denen wir die Welt verändern, die uns aber auch an den Rand der Abgrunds stürzen.
Es entwickelt Medikamente, die Krankheiten heilen, die die Menschheit seit Jahrtausenden peinigen. Und es erfindet mit der gleichen Fähigkeit Designerdrogen, die eine Menschenleben zerstören können.

Nichts ist völlig gut oder auch völlig schlecht. Immer sind die beiden Polaritäten vorhanden. Mit jedem Tun produzieren wir sogenanntes Gutes und sogenanntes Schlechtes. Es ist alles eine Frage des Standpunktes. Zu Beginn einer Schlacht erflehen beide Seiten die Hilfe Gottes für ihre „gerechte „Sache. Wer hat Recht? Wie sollte sich Gott entscheiden? Wenn wir in unserem Garten arbeiten und liebevoll Pflänzchen setzen, die uns später ernähren oder mit ihrer Farbenpracht erfreuen, schaffen wir Gutes, weil es uns geistig und körperlich erhält. Gleichzeitig töten wir Würmer, Käfer und eine Vielzahl Organismen, die im Boden leben. Wer lebt muss handeln und ist der Gewalt unterworfen, passiv und aktiv. Müssen wir uns deshalb grämen und sündig fühlen? Wir kämen aus dem sich schlecht fühlen nicht mehr heraus. „Schuldig?“ weiterlesen

Der Plan

IMG_20200308_103319Leben ist Bewegung. Wenn man dem glaubt, was die Weisen sagen, nämlich dass das einzig Stabile der Wandel ist, ist man auf der richtigen Spur.

Aber – wie so oft, wenn wir zustimmend lächeln, sieht die Sache, wenn sie fühlbar wird, ganz anders aus. Dann müssen wir zugeben, dass wir von Wandel überhaupt nichts halten. Wir sind große Festhalter. Alles was unsere Routine stört und uns von unseren Vorstellungen abbringt, ist uns verhasst. „Der Plan“ weiterlesen

Nebelkerzen

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75 Jahre sind seit der Befreiung von Auschwitz vergangen. Der Bundespräsident war in Yad Vashem, dem Holocaustdenkmal in Israel. Er hielt dort wieder eine seiner nichtssagenden Fensterreden. Der Außenminister, Herr Heiko Maas, beklagte den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland und verortete die Urheber, wer hätte das gedacht, am rechten Rand. „Nebelkerzen“ weiterlesen

Mit dem Herzen sehen

In dem großartigen Buch „Breaking News“ von Frank Schätzing fragt ein „Ungläubiger“ einen Gläubigen: „Ist Gott allmächtig?“

„Aber so was von!“

„Kann er auch einen Felsbrocken von der Größe der Erde auf dem Finger balancieren?“

„Logisch, er ist allmächtig.“

„Kann er auch einen Felsbrocken von der Größe des Universums auf dem Finger balancieren?“

„Keine Frage, ich hab’s dir doch schon gesagt.“

„Kann er auch einen Felsbrocken erschaffen, den er selbst nicht heben kann?“

„Äh, ehem…doch, er muss alles erschaffen können, denn sonst wäre er ja nicht allmächtig.“

„Also kann er auch diesen Felsbrocken erschaffen?“

„Jawollja!“

„Aber wenn er ihn nicht zu heben vermag, ist er nicht allmächtig.“

„Dann – kann er ihn eben doch heben.“

„Das heißt, er ist nicht in der Lage, einen Felsbrocken zu erschaffen, den er selbst nicht heben kann?“ „Mit dem Herzen sehen“ weiterlesen