Cui bono, wem nützt es?

Wir leben in einer Welt der Paradoxien. Unser Zeitalter, wenigstens soweit es die Menschen in Europa und Nordamerika betrifft, ist das sicherste und am besten abgesicherte aller Zeiten. Die Lebenserwartung ist um fast 50% gestiegen. So gesund und fit war noch keine Generation vor uns. Die Ungleichheiten, die zu allen Zeiten existierten, sind zu einem gut Teil überwunden. Heute können breite Teile der Bevölkerung in den Genuss von Angeboten kommen, die früher nur einer sehr kleinen Schicht von Aristokraten offenstanden. Man erinnere sich! Selbst die Farben der Kleidung waren im Mittelalter festgeschrieben. Nur der Adel durfte Rot tragen. Schreiner durften keine Nägel verwenden, das war einem anderen Gewerke bestimmt. Deswegen erfanden sie komplizierte Verbindungstechniken, wie den Schwalbenschwanz.

Unsere Tafel ist voll von Gerichten, die aus allen Teilen der Welt zu erschwinglichen Preisen für alle erhältlich sind. Wir können reisen und uns fortbilden, Chinesisch in der Volkshochschule lernen, falls wir das wollen.

Und doch ist unser Leben voller Angst. Angst vor dem Feinstaub. Angst vor den Nanopartikeln, die unsere Arterien in absehbarer Zukunft auskleiden. Angst vor Cholesterin. Angst vor einem schönen Sommer. Angst, dass alles Eis auf dem Planeten schmilzt und die Kontinente, zumindest die Küstenregionen unter Wasser setzt.

Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Warum ist das so? Warum trauen wir immer weniger unserem Gefühl und der eigenen Wahrnehmung? Und vor allem, was steckt hinter diesen Ängsten? Wodurch werden sie verursacht? Und die abschließende Frage, wem nützen sie? Cui bono ?

Angst ist ein Machtinstrument. Die Mächtigen haben das zu allen Zeiten gewusst. In den Zentren der Altstädte steht neben dem Rathaus fast immer die Kirche. Obrigkeit und Klerus waren über Jahrhunderte ein gut eingespieltes Gespann. Die Kirche lehrte, dass jeder Mensch seinen gottgewollten Platz einzunehmen habe. Der Kaiser war von Gott eingesetzt, der Papst ist unfehlbar und Gottes Stellvertreter. Gibt es eine größere Blasphemie? Wer sich nicht fügte, dem drohte die Hölle und das Fegefeuer. Wenigstens bei den Katholiken ist immer der Priester zwischen dem Individuum und Gott zwischengeschaltet. Gott darf dem Sünder nicht direkt vergeben, das kann nur in der Beichte und dem anschließenden ego te absolvo geschehen. Sehr clever!

1989 können wir als das Ende des kalten Krieges bezeichnen. Die Sowjetunion hörte auf zu existieren und die Berliner Mauer fiel. 50 Jahre lebten die Menschen mit der Angst vor dem Atomkrieg. Mit dieser Angst hielten die Diktatoren im Ostblock ihre Menschen an der Kandare. Mit dieser Angst wurden im Westen Milliarden mit Rüstung durch den Militärisch-Industriellen Komplex verdient, denn so hieß es, wir müssen gewappnet sein vor dem Angriff aus dem Osten und der Gelben Gefahr aus China.

Dann waren plötzlich alle angstmachenden Faktoren über Nacht weg.

Aber gemach! In sehr, sehr kurzer Zeit tauchten plötzlich neue Ängste auf. Angst vor dem Waldsterben. Angst vor dem Auslaugen der Ackerböden. Angst vor dem Bienensterben. Angst vor falscher Ernährung und, inzwischen fast eine religiöse Bewegung, die Angst vor dem endgültigen Untergang durch die Klimakatastrophe. Jeder warme Tag ist ein Vorbote des nahen Untergangs. Jeder Hurrikan ist der stärkste, der je passiert ist. Und das wird immer schlimmer, das ist sicher, sagen sie! Zur Information: In den Jahren von 1940-1949 gab es in den USA mehr als dreimal so viele Hurrikans wie in den Jahren 2000-2004 (Quelle: http://www.nhc.noaa.gov/postdec.shtml).

Wissenschaft wird zur Untermauerung von Angst herangezogen. Die heutigen Prediger der Angst sind alle Naturwissenschaftler mit ausgiebigem Wissen über Meteorologie, Klimatologie, Biologie usw. Dabei haben sie eigentlich meist ein (abgebrochenes) Studium der Geisteswissenschaften hinter sich.

Laut einer heute Morgen veröffentlichen Statistik haben die Deutschen am meisten Angst vor dem Klimawandel, dann erst kommt Angst vor Überfremdung und Arbeitslosigkeit.

Das ist bemerkenswert. Wir steuern in eine Rezession. Ausländische Investoren zögern, sich in Deutschland zu engagieren. Schlüsselindustrien wandern ab. Wir erleben jeden Tag Verbrechen wie Messerstechereien, Schubsen von Bahnsteigen, Angriffe von Zusammenrottungen von 100- 150 Ausländern auf Polizisten, sodass ganze Straßenzüge gesperrt werden müssen usw. Dinge, die es bis vor vier Jahren hier nicht gab.

Eigentlich müsste sich das Volk wehren. Was also tut man als Obrigkeit und die mit ihr Verbündeten? Früher war es die Kirche, die mit der Hölle drohte, heute ist es der politisch-juristische-mediale Komplex (PJM).

Das geht dann so: „Damit das Volk wegen der wahren Probleme im Land nicht unruhig wird, setzt ihm eine imaginäre Angst in den Kopf, dann denkt es nicht mehr an das wirkliche Versagen der Politiker.“ Und es funktioniert! Vor ein paar Tagen wickelten sogenannte Feministinnen das Gartenhaus Goethes in Weimar mit Toilettenpapier ein, weil der Geheimrat angeblich ein paternalistisches Frauenbild hatte, wie man in Fausts Gretchen ja sieht.

Aber dass wir inzwischen Hunderte von Kinderehen und vielfache Polygamie von Zugereisten haben und dass Verstümmelungen an weiblichen Geschlechtsorganen vorgenommen werden, dass man Mädchen zwingt, in Kopftüchern, die sie nicht wollen, herumzulaufen, das interessiert die Frauenkämpferinnen offenbar weniger.

Finanzstarke NGO’s mit Tausenden von Mitarbeitern sowie Teile des Wissenschaftsbetriebs, die ja alle leben wollen, sorgen dafür, dass die Angst bleibt und wächst.

In diesem Sinne, noch einen schönen, warmen Restsommer.

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