Götterdämmerung

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Das Unfassbare ist geschehen. Greta, die Lichtgestalt aus dem hohen Norden, ließ verlauten, dass sie sich unter bestimmten Umständen den Einsatz von Atomkraft zur Rettung des Weltklimas vorstellen könne.

Die Grüninnen und Grünen vergießen bittere Zähren. Anton Hofreiter soll gesagt haben, er wolle sich solange eine Glatze schneiden lassen, bis Greta zur Vernunft gekommen ist.

Auch Frau Merkel im Bundeskanzleramt sieht indignierter aus als sonst. Sie, die unter dem Eindruck der Fukushimakatastrophe mutig die vorzeitige Abschaltung der AKW’s in Deutschland befohlen hatte, was den deutschen Steuerzahler einige Milliarden an Schadensersatzforderungen seitens der Betreiber kosten wird. Eigentlich hätte sie ja das Parlament miteinbeziehen müssen. Aber wer wird in so einem Fall denn pingelig sein?

Auch sie fühlt sich von Greta verraten, angesichts der häufig auftretenden Kombination von Erdbeben und Tsunamis in Deutschland.

Andererseits kann für sie und AKK Gretas Statement auch die Rettung sein, denn beide, ausgewiesene Marineexpertinnen, wollen für Deutschland einen Flugzeugträger anschaffen, der, um mit den Amis und den Russen mithalten zu können, selbstverständlich mit einem Atomreaktor ausgestattet werden müsste.

Wie hätte man nun dem tumben Volk draußen im Lande klarmachen sollen, dass zwar die Meiler an Isar und Weser abgeschaltet werden müssen, nicht aber auf See? Gott sei Dank wirkte Greta hier klärend.

Andererseits sehe ich das gelassen, denn erstens haben wir keine Flugzeuge, die fliegen, höchstens drei oder vier und dann glaube ich nicht, dass Deutschland in der Lage ist, so etwas zu bauen angesichts der Erfahrungen mit der Elbphilharmonie und des Berliner Flughafens. Also die nächsten 20-30 Jahre können wir das Problem außer Acht lassen.

Wie konnte es zu Gretas Entscheidung kommen?

Ich vermute, dass sie als Kind einmal mit ihren Eltern zum Langlaufurlaub in Lappland war und einen Stromausfall miterlebt hatte. Lappland im Winter ist richtig kalt und auch richtig dunkel, abgesehen von den periodisch auftretenden Nordlichtern. Die Sonne schien damals nicht und es war windstill, wie das bei eisigen Temperaturen so ist. Also nichts mit Windrädern und Sonnenenergie.

Es war, man verzeihe mir den Ausdruck, arschkalt. Vielleicht hat dieses Erlebnis ihre Aussage bewirkt.

Wir müssen das jetzt mal so hinnehmen, wie es ist. Da nützt kein Jammern und Klagen. Greta hat gesprochen!

Vielleicht wollte sie sich aber auch selbst ein Hintertürchen offenlassen angesichts der Tatsache, dass die nächste Weltklimakonferenz in Chile stattfindet und es dorthin keinen regelmäßigen Schiffsverkehr mehr gibt, sodass man fliegen muss, was sie bislang strikt ablehnt.

Die anderen Konferenzteilnehmerxxx sind da nicht so kritisch. Da können wir mit etlichen Tausend Tonnen an CO2 für Flugbewegungen rechnen.

Nehmen wir nur mal Katharina Schulze von den bayerischen Grünen, die es auf ansehnliche 124.745 Flugmeilen bringt. Natürlich mit dem Ziel der Weltrettung.

Vielleicht hat aber Greta auch aus einem anderen, viel naheliegenderen Grund, so gesprochen. Vermutlich hat sie sich ihre Followerinnen freitags am frühen Nachmittag angesehen, die völlig zwanglos mit 10 000enden von Handys fröhliche Selfies posten, die wiederum eine Menge Sendemasten und Energie erfordern und sich dabei gedacht: „Kinder, Kinder, wo soll der ganze Saft für all das herkommen, wenn wir alles abschalten?“

Vielleicht ist Greta viel gescheiter als die bezahlten Fachleute und Politiker, die in der Verantwortung stehen?

Zum Schluss noch ein Wort zu Gretas Freitagsbewegung, die ich begrüße. Ich bin dagegen, dass das während der Schulzeit stattfindet. Wer wirklich engagiert ist, geht auch in der Freizeit protestieren. Die Spreu würde sich schnell vom Weizen trennen.

Ich halte es auch für sehr gefährlich, wenn die Bewegung von den Verantwortlichen mit fettem Grinsen (Steinmeier) und mütterlichem Lächeln (Merkel) gelobt wird. Das sind deutliche Signale, dass man die „Kinder“ als ungefährlich für das System ansieht.

Wenn sie wirklich Angst vor den Protesten hätten, dann würden sie anders reagieren. Siehe Pegidaproteste in Dresden und anderswo. Da schlug das System mit dem Staatsfernsehen, dem Verfassungsschutz und der Mainstreampresse voll zu.

Merke: Wenn man eine Protestbewegung geschenkt bekommt, ist sie nicht wirksam. Es ist wie mit der Freiheit. Die muss man sich auch erkämpfen. Geschenkte Freiheit ist nichts wert.

Meine Prognose lautet insofern, dass die Friday for Future Bewegung nichts bewirken wird.

 

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